Der Tatort in Milbertshofen: Polizeibeamte stehen Anfang Juni vor einem Mehrfamilienhaus. © dpa
München – Zwei Wochen lang liefen intensivste Ermittlungen – jetzt endlich kann die Polizei einen Erfolg melden: Der mutmaßliche Todesschütze von Milbertshofen ist gefasst. Der gesuchte Mann wurde am Donnerstagnachmittag in Baden-Württemberg verhaftet. Das sind alle Informationen, die das Polizeipräsidium am Donnerstagabend herausgegeben hat. Alles weitere soll bei einer Pressekonferenz am Freitagvormittag bekannt gegeben werden.
Wie berichtet, hatte die Polizei seit dem 3. Juni intensiv nach dem Mann gefahndet. Auch mit Fotos, die ihn am Tatort in Milbertshofen zeigen. Dort hatte sich der Verdächtige am Tattag gegen 16.45 Uhr mit einem 24-jährigen Münchner getroffen. Die beiden Männer scheinen sich gekannt zu haben und gerieten in Streit. Worüber: unklar. Ein Video einer Nachbarin, das die „Bild“ veröffentlicht hat, zeigt den 24-Jährigen an der Fahrertür des Gesuchten. Er macht Handbewegungen, die als Stiche mit einem Messer gedeutet werden können.
Daraufhin spitzt sich die Situation massiv zu: Dem Gesuchten wird vorgeworfen, dem Münchner in den Oberkörper geschossen zu haben. Der Mann starb im Krankenhaus. Zurück blieben der Volvo des Opfers und jede Menge Blutspuren an der Schmalkaldener Straße nahe des Frankfurter Rings.
Seitdem hat die Polizei den Todesschützen von Milbertshofen gejagt. Und dazu auch Fotos seines Audi A3 Sportsback veröffentlicht. Haben sie – zusammen mit den Fahndungsfotos des Tatverdächtigen – jetzt zu dem Zugriff im Nachbarbundesland geführt? Hat dort jemand den Todesschützen erkannt? Oder wusste eine Personen von den blutigen Ereignissen vom 3. Juni und hat die Polizei jetzt erst informiert?
Fragen, auf die es bislang keine Antworten gibt. Trotzdem kann die Stadt aufatmen: Der mutmaßliche Todesschütze läuft nicht mehr frei herum. Nun müssen die weiteren Ermittlungen Licht ins das Dunkel bringen. NADJA HOFFMANN