Bauerntheater-Chef Florian Reinthaler freut sich, dass Monika Gruber in „Der ewige Spitzbua“ auftreten wird. © Privat
Schliersee – Florian Reinthaler, der Vorsitzende des Bauerntheaters in Schliersee (Kreis Miesbach), hat seinen Mut zusammengenommen und es einfach probiert. Er sah die Kabarettistin Monika Gruber im Bierzelt beim Feuerwehrjubiläum, ging hin und fragte sie, ob sie eine Rolle im Stück „Der ewige Spitzbua“ übernehmen würde. „Ich dachte: Mehr als Nein sagen kann sie ja nicht“, berichtet er. Kurz war er im Geiste alle Rollen durchgegangen, die sein Ensemble gerade auf die Bühne bringt. Die Darstellerin Mirl Weiher-Forsthuber war vor Kurzem überraschend gestorben. Sie hätte die Margarete Pfeiferlböck gespielt – und genau diese Rolle passt perfekt zu Gruber. „Ich hab sie mal in einer Rolle als Bürgermeisterin gesehen“, erzählt er.
Zuerst sei Monika Gruber etwas ratlos gewesen, als er sie im Bierzelt ansprach, erzählt er. Doch dann schickte er ihr den Text und schon zwei Tage später sagte sie per Telefon zu. Am nächsten Tag kam sie vorbei, um mit Reinthaler die Details zu besprechen und sich das historische Bauerntheater anzusehen. Richtig begeistert sei sie gewesen, berichtet Reinthaler.
Es ist keine kleine Rolle, die Gruber in dem Stück übernehmen wird. Sie spielt eine von drei Frauen, die sich das Erbe des Spitzbuam Hanslbauer angeln wollen. „Sie hat in allen drei Akten viel Text“, sagt Reinthaler. Geplant ist, dass Gruber in den anstehenden acht Vorstellungen des Stücks mit auf der Bühne stehen wird. Natürlich sind davor noch Proben nötig, die beginnen Anfang Juli. Wie es dann weitergeht, ist noch offen. „Wir hoffen, dass sie Spaß hat – und wir auch“, sagt Reinthaler.
Theaterbühnen sind für Gruber kein Neuland. Sie ist eine ausgebildete Schauspielerin. Mit 27 Jahren besuchte sie zweieinhalb Jahre lang die Schauspielschule Zerboni in München, war sechs Jahre lang Ensemblemitglied der Iberl-Bühne. Parallel hierzu baute die Erdingerin ihre Karriere als Kabarettistin auf. Nun wird sie in Schliersee noch mal ihr Schauspieltalent unter Beweis stellen. 200 bis 300 Besucher kommen üblicherweise zu den Vorstellungen ins Bauerntheater. Reinthaler ist gespannt, ob es mit dem prominenten Ensemble-Mitglied nun mehr werden.
Aktuell ist Gruber noch im Sommerurlaub, lernt aber vielleicht schon den Text für ihre Rolle. Der fühlt sie sich auf jeden Fall gewachsen, kündigt sie an. Als sie hörte, dass sie eine Erbschleicherin spielen solle, dachte sie: „Dann passt‘s ja.“ Danach seien sie und Reinthaler sich schnell einig gewesen. DANIEL KREHL