Nadelöhr auf dem Weg zum Brenner: Die Luegbrücke wird ab Januar 2025 einspurig, entschied die Asfinag. © Marcus Schlaf
Gries am Brenner – Es war schon befürchtet worden, jetzt steht es fest: Auf dem Weg zum Brenner wird es einen empfindlichen Engpass geben. Ab dem 1. Januar 2025 wird die 1,8 Kilometer lange Luegbrücke nahe Gries am Brenner in jeder Richtung nur noch einspurig befahrbar sein, gab der österreichische Autobahnbetreiber Asfinag gestern bekannt.
Die Asfinag hatte die baufällige Brücke in den vergangenen Monaten einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Die einspurige Verkehrsführung sei „aus Sicherheitsgründen unerlässlich“, teilt die Asfinag mit. Weitere Lkw-Fahrverbote könnten dann notwendig werden. Die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) wird mit den Worten zitiert, bis September 2025 würden Maßnahmen entwickelt, die „von einer teilweisen, zweispurigen Verkehrsführung an Starkreisetagen bis zu zusätzlichen Angeboten im öffentlichen Verkehr“ reichten. Das könnte unter Einhaltung einer Gesamtgewichtsbelastungs-Grenze an Wochenenden geschehen.
Damit erhöht sich der Druck, die Brücke neu zu bauen. Sicher ist das noch nicht, weil sich die Anliegergemeinde Gries am Brenner erbittert wehrt. Die Gemeinde fürchtet mehr Verkehr, da die Asfinag die neue Brücke auch mit Standstreifen ausrüsten möchte. Diese könnten schleichend zu dritten Fahrspuren umgewidmet werden, so die Sorge von Bürgermeister Karl Mühlsteiger. Die Asfinag bestreitet diese Absicht. Ziel sei es, den Neubau rasch ohne weitere Verzögerungen durch Einsprüche durchzusetzen. „Im Idealfall“ wäre ein Baubeginn im Frühjahr 2025 möglich, erklärt die Asfinag.
DW