Streit unter Nachbarn eskaliert

von Redaktion

71-jähriger Landwirt wegen versuchten Totschlags vor Gericht

Ein Landwirt muss sich in Nürnberg vor Gericht wegen versuchten Totschlags verantworten.

Nürnberg – Mit dem eskalierten Kleinkrieg zweier Bauern aus dem Landkreis Neumarkt befasst sich seit gestern das Landgericht Nürnberg-Fürth: Bauer Ulrich F. soll am 20. August 2023 mit seinem Traktor den Nachbarn Alexander K. an einen Container gedrückt und dann mit einer Eisenstange nach ihm gestochen haben. Der 71-Jährige war ausgerastet, weil er sich darüber geärgert hatte, dass der 44-jährige Nachbar seinen Transporter zum Entladen auf der engen Dorfstraße geparkt hatte.

Schon seit vier Jahren zeigen sich die Nachbarn in einem Drei-Häuser-Weiler bei Parsberg gegenseitig an. Als daher der Notruf eines Anwohners kam, wusste der Polizist Thomas H. gleich, mit wem er es zu tun hat. „Da gab es schon öfters was. Früher hat mal einer den anderen mit dem Frontlader am Bein erwischt, der Angegriffene stach mit einer Mistgabel zurück“, berichtet er. Diesmal war Ulrich F. außer sich, weil er mit seinen Heuballen nicht am Transporter vorbeikam. Gegen 22.15 Uhr fuhr er laut Anklage auf das Hindernis zu, hupte 30 Sekunden und drohte seinem Nachbarn.: „Fahr weg oder ich schieb dich einfach weg.“ Dann rammte er das Fahrzeug, in dem noch der Sohn des Nachbarn saß. Danach ging er auf Alexander K. los.

Mit gebrochener Schulter und in akuter Lebensgefahr wurde der dreifache Vater K. ins Krankenhaus geflogen. Inzwischen sind seine Wunden verheilt, doch die Angst ist geblieben: „Der ist eine tickende Zeitbombe. Der hat meinen Sohn mit Steinen beworfen, nur weil er an seinem Hof vorbeiradelte, mit einem Pflasterstein geschlagen und gedroht, uns alle plattzumachen.“ Gestern machte Ulrich F. keine Angaben zu den Vorwürfen. „Den Beamten sagte er bei seiner Festnahme, es sei ihm egal, ob er ins Gefängnis muss“, sagt Polizist Thomas H. Das Urteil soll am 11. Juli fallen.

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