Zoff um die Klimaziele

von Redaktion

CSU und Grüne kritisieren Aiwanger-Vorstoß

München – Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) hat das bayerische Klimaziel wieder infrage gestellt, wonach der Freistaat bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein will – und damit prompten Widerspruch vom großen Koalitionspartner CSU ausgelöst.

„Bis 2040 sind es noch 15 Jahre, das ist sportlich“, sagte der FW-Chef der „Augsburger Allgemeinen“. „Man soll sich aber bei dem Ziel auch nicht verkrampfen, wenn wir sehen, dass wir an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen“, betonte er. „Wir müssen verhindern, dass wir am Ende CO2-frei, aber wirtschaftlich tot sind.“ Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) konterte nach einer Kabinettssitzung, auch unter schlichtem Verweis auf das geltende bayerische Klimaschutzgesetz. Er betonte: „Wir stehen zu diesen Klimazielen.“

Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze sagte zu Aiwangers Äußerungen: „Was für ein Hohn für alle Regionen in Bayern, die gerade wieder in Hochwassermassen untergegangen sind.“ Die Klimakrise bedrohe „unseren Wohlstand, unseren Besitz, unsere Natur, unsere Heimat“.

Klimaschutz koste Geld, aber kein Klimaschutz koste viel mehr, im schlimmsten Fall Menschenleben. Und Schulze betonte: „Mit dem Umbau zur klimaneutralen Wirtschaft sichern wir unsere Zukunft und stärken den Wirtschaftsstandort Bayern.“
DPA

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