Ilmensee/München – Die starken Regenfälle der vergangenen Wochen haben auch in Ilmensee im baden-württembergischen Kreis Sigmaringen eine seltene Schnappschildkröte angeschwemmt. Es ist das dritte Tier, das jüngst entdeckt wurde. Die Finder brachten das Tier in die Reptilienauffangstation München, wie diese am Freitag mitteilte.
Gefunden wurde das Tier auf einer Bundesstraße. Sie ist mit gut zehn Kilogramm die bisher schwerste der insgesamt drei aufgefundenen Schnappschildkröten. Bereits am 11. Juni waren zwei Schnappschildkröten in Bayern und Rheinland-Pfalz durch Hochwasser angeschwemmt worden. Die Finder brachten diese beiden Tiere ebenfalls in die Reptilienauffangstation München. Die Experten dort vermuteten damals, dass die Schildkröten früher als Haustiere gehalten und dann von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. Anschließend hätten sich die anpassungsfähigen Tiere offenbar in Badeseen angesiedelt.
Da die Schildkröten zuschnappen können und somit potenziell gefährlich sind, dürfen sie inzwischen nicht mehr als Haustiere gehalten werden. Die Art stammt aus Nordamerika und gilt in Deutschland als „Faunenverfälscher“, die heimische Arten verdrängt.
DPA