München – Die Zahl der befristeten Verträge für Lehrkräfte ist in Bayern nach SPD-Angaben in den vergangenen Jahren um fast 75 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Anfrage an die Staatsregierung hervor, wie die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Simone Strohmayr, in München mitteilte. Demnach gab es 2013 noch 5462 Befristungen, 2023 dann 9554.
Der größte Anteil der Befristungen entfällt auf die Grund- und Mittelschulen, wie es hieß. 2013 seien dort 991 Lehrerinnen und Lehrer nur auf Zeit eingestellt gewesen, 2023 seien es 5354 gewesen. „Bekanntlich fehlen an Grund- und Mittelschulen die meisten Lehrerinnen und Lehrer“, sagte Strohmayr. „Hier wäre es auch am wichtigsten, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern – auf den weiterführenden Schulen ist es meist schon deutlich schwieriger, Defizite aufzufangen. Wie soll das gehen, wenn es nicht genug Lehrer gibt?“ Strohmayr ergänzte: „Es ist respektlos, Lehrerinnen und Lehrer mit Befristungen abzuspeisen – so wird Lehrermangel nicht behoben.“ Viele der befristeten Verträge endeten im nächsten Monat zu den Sommerferien, ergänzte die Sozialdemokratin. „Ob es im September für sie weitergeht, wissen viele dieser Lehrkräfte nicht.“ Bayerns Regierung müsse sich auf die Seite der Lehrkräfte stellen. „Wie jeder andere Arbeitgeber kann auch der Freistaat unbefristet einstellen. Im Interesse unserer Kinder sollte er das bei seinen Lehrkräften auch tun.
MM/KNA