„Rumwurschtln! Am besten drauß!“ Fredl Fesl und seine Frau Monika waren immer mit der Natur verbunden. © Matthias Balk/dpa
Pleiskirchen – Als Fredl Fesl mal gefragt wurde, was er gerne tut, antwortete der Liedermacher kurz: „Rumwurschtln! Am bestn drauß!“ Für Nicht-Bayern: Das heißt so viel, wie ständig an irgendwas basteln und werkeln. In der freien Natur, wenn‘s geht. Es war wichtig für Fredl Fesl, ständig in Bewegung zu sein – trotz seiner schweren Parkinson-Erkrankung. Oder auch grad deswegen. So ging er bekanntermaßen gern fischen oder auch Schwammerl suchen. Stundenlang marschierte er (als es seine Krankheit noch zuließ) dann langsam durch die Wälder rund um Pleiskirchen. Und auch deshalb hat seine Familie jetzt entschieden: Ihr Fredl wird auf einem Friedwald beerdigt. Direkt unterhalb eines großen Baumes. Mitten im „niederbayerischen Niederbayern“, wie er selbst gesagt hätte.
Eine Urnenbestattung soll es werden, wie Ehefrau Monika Fesl unserer Zeitung erklärt. Die Beisetzung findet nur im kleinen Familienkreis statt – also mit den Töchtern, den Geschwistern und einigen engen Freunden und Verwandten. Ganz ohne Tamtam, bescheiden soll es werden. So wie Fredl Fesl es auch immer war.
Am Dienstag vor einer Woche war der große Humorist und Liedermacher verstorben. Mit 76 Jahren. Ganz friedlich hatte er sich aufs Sofa gesetzt, zweimal tief Luft geholt und die Augen für immer geschlossen. Vor 27 Jahren hatte er seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. Satte 27 Jahre hat er sich von dem Leiden nicht unterkriegen lassen. Respekt! Sein Ziel waren hierbei immer die schönen Momente im Leben. So schön, dass er kurz die Schmerzen vergessen konnte. Sei es, dass er begeistert eine Schunkel-Hilfe entwarf, mit dem Sitz-Rasenmäher ums Haus heizte oder im Superfredl-Shirt Äpfel erntet. In einem Interview sagte Fredl auch nachdenkliche Worte über den Tod, über das Ende. „Vor dem kann man sich schon fürchten, aber der Tod klopft dich vorher schon weich. Sodass man gern geht. Fürchten tu ich mich überhaupt nicht.“
Ja, seine letzte Ruhestätte im Wald – mit zwitschernden Vögeln und dem Duft von Laub und Gras – das hätte dem Fredl gefallen. Dem Niederbayern, gebürtig aus Grafenau. Mitten im Bayerischen Wald. ARMIN GEIER