Zweiter Bartgeier wagt den Abflug

von Redaktion

LBV-Wiederansiedlung – „Wiggerl“ stieß gleich auf eine Gams

Sonntagmorgen, 7.25 Uhr: Der Moment des Abflugs von Wiggerl, aufgenommen von einer Wildtierkamera. © LBV

Berchtesgaden – Auch der zweite in diesem Jahr ausgewilderte Bartgeier hat nun den Abflug gemacht. „Um 7.25 Uhr ist Wiggerl aus der eingezäunten Felsnische im Klausbachtal abgehoben, wie ein Profi losgesegelt und hat seinen ersten Flug sehr gut gemeistert“, berichtete der Projektleiter des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV), Toni Wegscheider. „Mit einem Alter von 120 Tagen liegt der Erstflug des Bartgeiers genau im Durchschnitt.“ Zuvor hatte am vergangenen Dienstag bereits Vinzenz, der zweite Jungvogel, das Nest verlassen. Insgesamt sind bisher acht Bartgeier im LBV-Wiederansiedlungsprojekt ausgewildert worden, ein Weibchen starb aber. Drei Vögel sind mittlerweile bis in die Schweiz geflogen. Das Projekt ist auf zehn Jahre angelegt.

Etwas kurios war der unfreundliche Empfang am ersten Landeplatz von Wiggerl. Eine Gams war sichtlich irritiert von seinem Erscheinen und setzte zu einer halbherzigen Attacke mit ihren Hörnern an. Ohne auch nur berührt zu werden, flog der Geier aber sofort wieder ab und landete sicher auf einem Felsturm. Am Bartgeier-Infostand im Nationalpark an der Halsalm können sich alle Besuchenden täglich von 10 bis 16 Uhr erkundigen, wo genau sich Wiggerl und Vinzenz gerade aufhalten. Außerdem gibt es jeden Dienstag und Donnerstag kostenlose Bartgeier-Führungen, für die jedoch eine Anmeldung erforderlich ist unter bartgeier@lbv.de
DW

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