Dorfen – Nach dem Eklat bei der Abitur-Feier am Dorfener Gymnasium melden sich nun die Schüler zu Wort. Wie berichtet hatten sich Direktor Markus Höß und Vize am Freitagnachmittag geweigert, die Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife zu überreichen. Wegen „fehlender Reife“, wie Höß am Ende seiner Rede sagte. Die Absolventen am Rednerpult hatten etlichen ihrer ehemaligen Lehrer einen autoritären Stil vorgeworfen, der „keinen Platz für rebellierende Fragen“ gelassen habe. „Die Schule könnte ein bisschen mehr Humor vertragen“, fanden sie. Schulleiter Höß wurde in der Rede sogar als „Gefängnis-, äh Schulleiter“ bezeichnet.
Die beiden Absolventen, die bei der Feier eine Rede gehalten haben, sehen sich nun im Kreuzfeuer der Kritik – und mit ihnen den ganzen Jahrgang. „Wir wollten nicht alle über einen Kamm scheren, und erwarten das auch von anderen“, sagt Jost von Hagel. Schließlich habe er in seiner Rede auch positive Dinge gesagt, meint der 18-jährige Schüler. „Wir waren kein einfacher Jahrgang – und wir hatten mit vielen Lehrern unsere Probleme“, gibt der Abiturient zu. Eine Abirede dürfe schließlich provokant und frech sein, findet er. Aber er sagt auch: „Wir wollten Herrn Höß und die Lehrer nicht diffamieren.“ Der Abi-Streich sei im Vergleich zu den Vorjahren nicht außergewöhnlich gewesen. Die meisten Schüler hätten sich korrekt verhalten. M. HESKE