Regensburg – Ein eigener Staatsanwalt jagt in Regensburg inzwischen primär ausländische Intensivtäter. Darunter ragt eine Gruppe von Tunesiern heraus – im Regensburger „Ankerzentrum“ sind Asylbewerber dieser Nationalität konzentriert untergebracht. Einer der über 70 Tatverdächtigen wurde gestern an Händen und Füßen gefesselt im Amtsgericht vorgeführt – er soll an Silvester vor einer Bar beinahe einen 24-Jährigen getötet haben.
Erst durch ein Video kamen die Attacken in der Oberen Bachgasse im Januar ans Licht. Ayoub B. (31) und zwei Freunde waren offenbar auf Krawall aus. Sie tanzten in der Bar Frauen an, durchwühlten Jacken, filmten Besuchern ungeniert ins Gesicht. Um 2.27 Uhr reichte es einer Kellnerin, sie bugsierte das Trio nach draußen. Staatsanwalt Konstantin Voges: „Die drei schlossen gemeinsam den Tatplan, mit brachialer Gewalt gegen Kellner und Gäste vorzugehen.“
Es hagelte Kinnhaken, Frauen bekamen Ellbogen vor die Brust gestoßen, es flogen Flaschen. Lukas L. traf es am schlimmsten: „Ich wollte nur eine Neujahrs-Zigarette rauchen, da lief einer auf mich zu, blieb anderthalb Meter vor mir stehen, zerbrach eine Flasche auf dem Boden und stach sie mit extremer Kraft in den Bauch.“
Die lapidare Entschuldigung, die Ayoub B. seinem Opfer anbot: „Tut mir leid, Kollege. No schlagen, no fight. Alles gut, tut mir leid.“ Sein Verteidiger räumte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft ein, machte dafür aber den Alkohol und die Gruppendynamik nach dem Rausschmiss verantwortlich. Ayoub B. wurde zu zwei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Da aber brach es aus dem Angeklagten heraus: „Seit sechs Monaten im Gefängnis, für nix… Ich wurde auch mit Glasflaschen beworfen, habe vier Zähne verloren.“ Komplize Rami H. (39) wurde bereits zu drei Jahren Haft verurteilt, Mohamed M. (35) steht am Donnerstag vor der Amtsrichterin.