Das Mordopfer Cornelia Hümpfer. © Polizei
Schweinfurt – Lange war der Mord an der Studentin Cornelia Hümpfer in Unterfranken ungeklärt geblieben. Jetzt – 46 Jahre später – hat die Staatsanwaltschaft Schweinfurt Anklage gegen einen früheren US-Soldaten erhoben. „Er wird beschuldigt, die 18-jährige Studentin ermordet zu haben, um eine Affäre mit ihr zu verdecken“, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Der Soldat soll die junge Frau am 21. April 1978 heimtückisch mit 14 Messerstichen in Rücken und Nacken getötet haben.
Der Verdächtigte bestreitet die Tat. Er war im vergangenen Jahr von US-Marshalls im Bundesstaat Nebraska festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt hatte die Auslieferung des 70-Jährigen beantragt. Ein Gericht in Nebraska bestätigte die Auslieferung. Der 70-Jährige legte Einspruch ein. Ein übergeordnetes Gericht bestätigte die Auslieferung nochmals. Er wurde der Schweinfurter Kripo übergeben und gleich nach seiner Ankunft einem Richter des Amtsgerichts vorgeführt. Der Mann befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der 24-Jährige zum Zeitpunkt der Tat als Soldat der US-Streitkräfte in Schweinfurt stationiert. Schon unmittelbar nach dem Mord geriet er als möglicher Täter in den Fokus von Ermittlern, konnte aber nicht überführt werden. 1996 hatten die Ermittler den Mann dann wieder auf dem Schirm. Dank moderner Kriminaltechnik gelang es später, DNA-Spuren an den tatrelevanten Kleidungsstücken des Opfers auszuwerten. Diese Ergebnisse und Zeugenaussagen belasten den früheren Soldaten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft schwer.
DPA