Wolfratshausen – Am Donnerstagabend ist ein 14-Jähriger aus Wolfratshausen auf einen Kesselwaggon geklettert und hat in die Oberleitung gegriffen. Durch den Stromschlag wurde der Kosovare schwer verletzt und stürzte vom Waggon fünf Meter tief zu Boden.
Zuvor hatten er und seine beiden 16-jährigen Freunde sich gegen 20.30 Uhr in der Nähe des Bahnhofes im Gleisbereich aufgehalten und waren wohl auf zwei Kesselwaggons herumgeklettert. Der 14-Jährige aber richtete seinen Oberkörper auf und griff in die Oberleitung, teilt die Sprecherin der zuständigen Bundespolizei mit. Während einer seiner Begleiter versuchte, ihm zu helfen, lief der andere weg. Er hatte – wie sich später herausstellte – ebenfalls schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen erlitten.
Im Gleisbereich herrscht Lebensgefahr. Von der 15 000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen, warnt die Bundespolizei eindringlich. Den Vorfall am Donnerstag hatte eine Zeugin beobachtet. Sie verständigte die Rettungskräfte. Die Freiwillige Feuerwehr Wolfratshausen erdete die zwischenzeitlich abgeschaltete Oberleitung.
Nach der Erstversorgung flog die Besatzung eines Rettungshubschraubers den lebensgefährlich verletzten 14-Jährigen in eine Münchner Klinik. „Dort stellte sich heraus, dass 80 Prozent seiner Körperoberfläche verbrannt waren“, erklärt die Polizeisprecherin. Nach einer Notoperation hat sich der Zustand des Buben stabilisiert.
PEB