„Gleich gibt es ein Gewitter“, quakte Klara auf einmal und blickte zum Himmel. „Wir sollten schnell aus dem Wald verschwinden.“ Sie hatte den Satz kaum beendet, als es plötzlich hell wurde. „Oh nein, da ist es schon. Das war doch ein Blitz!“, entfuhr es ihr. „Das war kein Blitz“, meinte ich, aber Klara widersprach, bis ich irgendwann schnatterte: „Wenn das ein Blitz war, hätte es dann nicht längst donnern müssen?“
Agnes schnatterte: „Es gibt grundsätzlich keinen Blitz ohne Donner.“ Triumphierend blickte ich zu Klara. „Aber …“, fuhr Agnes fort, „trotzdem war das da eben eindeutig ein Blitz.“ Jetzt waren Klara und ich beide verwirrt. Agnes ließ uns nicht lange zappeln: „Das war Wetterleuchten. Und da gibt es zwei Möglichkeiten, wie so was entsteht. Im ersten Fall handelt es sich dabei um ein Gewitter, das sehr weit weg ist. Durch die große Distanz sind die Blitze selbst nicht sichtbar, sondern nur die davon erleuchteten Luftschichten. Außerdem wird das Blitzlicht auf dem Weg durch die Atmosphäre von den Wolken reflektiert. Und durch diese Lichtreflexion entsteht der Eindruck dieses diffusen Flackerns, das ihr eben gesehen habt. Der zweite Weg für die Entstehung eines Wetterleuchtens sind Wolkenblitze. Es gibt nämlich – neben den typischen Blitzen, die senkrecht von den Wolken zum Erdboden gehen – auch solche, die sich in den Wolken selbst entladen.“, meinte Agnes.
Eure Paula