Über sieben Brücken musst du gehn

von Redaktion

Neue Hängebrücke ziert Partnachklamm – auch diese sechs Klassiker sind einen Ausflug wert

35 Meter hoch und 28 Meter lang ist die Hängebrücke in der Entenlochklamm. © picture-alliance/dpa

Touristen tummeln sich auf der Marienbrücke vor dem Schloss Neuschwanstein. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die neue Stufen-Hängebrücke in der Partnachklamm ist gestern eröffnet worden. © Markt Garmisch-Partenkirchen/dpa

Imposanter Blick ins Bergmassiv: Zwei Wanderer laufen über die barrierefreie Hängebrücke im Klausbachtal im Nationalpark Berchtsgaden. Von dort aus führt der Weg zum Hirschbichl. © Nationalpark Berchtesgaden

Garmisch-Partenkirchen – Durch die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen führt eine neue Brücke. 450 000 Euro hat sich die Gemeinde das seltene Bauwerk kosten lassen. Es sieht eher aus wie eine riesige Treppe, ist aber eine sogenannte Stufen-Hängebrücke. Die ganz besondere Konstruktion einer Firma aus Zirl in Österreich überspannt eine Hangrinne und bewahrt den Wanderer vor einem Anstieg mit gut 23 Prozent Steigung.

Den Rundwanderweg vom Südende der Partnachklamm nach Vordergraseck besuchen jedes Jahr rund 300 000 Menschen. Wegen der beschaulichen 80 Höhenmeter besonders Familien und ältere Menschen. Den Weg über die Hangrinne, die regelmäßig von Muren betroffen war, zu erhalten, hat in den vergangenen Jahren über 25 000 Euro gekostet. Also hat sich die Gemeinde nach ausführlichen Untersuchungen mit Geologen für den Bau so einer seltenen Hängebrücke als einzig dauerhafte und wirtschaftliche Lösung entschieden. Für all die Wanderer wird sie bestimmt zur Attraktion – genau wie diese sechs Brücken im Freistaat, die jeder mal überquert haben sollte. Ein Überblick.

■ Die Bogenbrücke in der Höllentalklamm

Von der Partnachklamm ist es nur ein Katzensprung bis zur Höllentalklamm – und auch sie hält mit der Bogenbrücke ein echtes Highlight bereit. Wer von Hammersbach aus aufsteigt und die Klamm betritt, überschreitet sie gleich zu Beginn seiner Wanderung. Das eiserne Brücklein mit hölzernen Stufen ist in einem hohen Bogen zwischen den Felswänden gespannt und führt über den reißenden Bach durch ein Loch direkt in die Felswand hinein. Im Gegensatz zur Partnachklamm ist die rund einen Kilometer lange Höllentalklamm nicht ganzjährig geöffnet. Die Bogenbrücke kann also nur in der schneefreien Jahreszeit bis etwa Mitte Oktober bestaunt werden.

■ Die Eiserne Brücke am Stangensteig

Wer die Höllentalklamm bezwungen hat, kann auf derselben Wandertour gleich noch eine spektakuläre Brücke überschreiten. Dafür wählt man als Abstieg den sogenannten Stangensteig und wandert oberhalb der Klamm zurück ins Tal. Aber Obacht: Dieser Weg sollte nur von geübten Bergsteigern begangen werden. Und schwindelfrei muss man allemal sein. Denn: Von der Eisernen Brücke blickt man 73 Meter in die Tiefe direkt hinunter in die Höllentalklamm.

■ Die Marienbrücke vor Schloss Neuschwanstein

Die Marienbrücke über der Pöllatschlucht ist fast genauso bekannt wie Schloss Neuschwanstein. Immerhin erhascht man von hier aus einen imposanten Blick auf das Schloss von König Ludwig II. Schon 1845 hatte König Maximilian II. über die Pöllat einen hölzernen Reitersteig anlegen lassen. Der Märchenkönig ließ diesen 1866 durch die filigrane, damals völlig neue Eisenkonstruktion ersetzen. Wer hier steht, kann ein Stück bayerische Geschichte unter seinen Fußen erfühlen. Die Geländer sind bis heute im Original erhalten.

■ Die Hängebrücke in der Entenlochklamm

Die Entenlochklamm ist ein zweieinhalb Kilometer langer Durchbruch des Leukentals im bayerisch-tiroler Grenzgebiet zwischen Kössen und Ettenhausen bei Schleching im Kreis Traunstein. Am Klobenstein führte eine Hängebrücke über die Klamm zum Schmugglerpfad. Denn hier transportierten Anwohner nach dem Zweiten Weltkrieg Zigaretten, Alkohol und Kaffee über die Grenze. Beim Jahrhunderthochwasser 2013 wurde die Brücke zerstört. Seit 2021 gibt es eine zweite Hängebrücke – 35 Meter hoch und 28 Meter lang.

■ Die Steinerne Brücke in Regensburg

Über die Steinerne Brücke sollte jeder Bayer einmal gelaufen sein. Neben dem Dom ist sie das bedeutendste Bauwerk Regensburgs. Die Brücke mit ihren massiven Pfeilern wurde von 1135 bis 1146 erbaut. Dieses Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst ist bis heute die älteste erhaltene Brücke Deutschlands – und sie trotzt der reißenden Donau noch immer bei jedem Hochwasser.

■ Die Klausbachtaler Hängebrücke

Einen spektakulären Blick ins Bergmassiv hat man von der Hängebrücke aus, die im Nationalpark Berchtesgaden über den Klausbach führt. Seit 2010 schließt die 55 Meter lange und elf Meter hohe Konstruktion eine große Lücke im Wanderwegenetz. Schon 1999 hatte ein Felssturz alle alten, kleineren Brücken und somit den Weg zum Hirschbichl zerstört.
CORNELIA SCHRAMM

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