Gestern lagen sich meine Freunde Ulrich und Klara in den Federn. Ulrich nannte unsere zartbesaitete Ente Klara eine eingebildete Ziege. Diese nahm wutentbrannt einen Stock und schmiss ihn in die Richtung des zeternden Waldkauzes. Da hatte auch ich genug. Entschieden schnatterte ich ein Machtwort dazwischen: „Stopp! Gewalt ist keine Lösung!“
Agnes erklärte: „Das beschreibt gut den Pazifismus.“ Dieses Wort kannte ich nicht. Agnes quakte, dass Pazifismus von dem lateinischen Wort pacificus abstammt, das friedliebend bedeutet. Pazifismus ist eine Haltung, die jede Form von Gewalt ablehnt und alles dafür tut, dass Frieden herrscht, ohne je zurückzuschlagen. Interessiert fragte ich: „Funktioniert das?“ Agnes quakte, dass diese Idee verwirrend klingt. Aber tatsächlich haben pazifistische Bewegungen ohne Gewalt einiges erreicht. Das bekannteste Beispiel ist Mahatma Gandhi, der indische Unabhängigkeitskämpfer. Als Indien bis Mitte des 20. Jahrhunderts von Großbritannien besetzt war, setzten er und seine Anhänger sich friedlich für die Unabhängigkeit Indiens ein. Er war eher dazu bereit, selbst Misshandlungen zu erleiden, als mit Gewalt gegen seine Unterdrückung aufzubegehren. Großbritannien wusste nicht, wie es auf den gewaltlosen Widerstand reagieren sollte und zog sich tatsächlich zurück.
Eure Paula