Seit November 2022 verschwunden: Vanessa Huber.
Polizeitaucher haben am Donnerstag den Entenbächl durchforstet. Vanessa Huber fanden sie nicht. © Kneffel/dpa, Polizei
Taufkirchen – Wo ist Vanessa Huber? Seit November 2022 schon gibt es keine Antwort auf diese Frage. Ihr Vermisstenfall stellt die Polizei weiter vor Rätsel – und es werden eher mehr denn weniger. Nach dem Tod ihres Mannes ist die Mordkommission am Donnerstagmorgen einer frischen Spur nachgegangen. Polizeitaucher haben den Entenbächl-Tümpel im Kreis München durchgekämmt. Die vermisste Unterhachingern wurde in dem Gewässer aber nicht gefunden.
Auf die Stelle am Ortsrand von Taufkirchen kamen die Ermittler, weil sie auf dem Computer von Ehemann Tobias Huber Hinweise gefunden hatten. Laut Kommissar Martin Koch hat es sich dabei um Markierungen von Geo-Daten auf Google Maps gehandelt. Diese umfassen das Gebiet am Tümpel, zu dem auch ein Maisfeld gehört. Dieses soll nun nach der Ernte im Herbst genauer durchsucht werden. Die Hoffnung der Ermittler, Vanessa Huber direkt in dem kleinen Gewässer zu finden, war ohnehin geschrumpft. „Der Tümpel war in den vergangenen Jahren eingetrocknet“, hatte Koch vom Besitzer des Biotops erfahren. Regen und Grundwasser haben ihn in den letzten Monaten wieder aufgefüllt.
Rund 40 Minuten dauert am Donnerstag der Einsatz der zwölf Mann starken Taucher-Einheit. Die Beamten stehen hüfttief im Wasser, durchwühlen mit den Händen den Morast unter Wasser. Kleidung oder sterbliche Überreste von Vanessa Huber gibt es dort nicht.
Somit geht die zähe Suche nach der Frau, die im Alter von 39 Jahren am 5. November 2022 verschwunden ist, weiter. Ihr Fall ist am Mittwoch erneut Thema in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY…. ungelöst“. Erzählt wird dabei erneut, dass die Unterhachingerin zuletzt lebend im Norma-Markt in ihrem Heimatort gesehen wurde. Dort war sie am Samstagnachmittag mit ihrem Mann einkaufen. Kurz darauf soll sie nach einem Streit die gemeinsame Wohnung verlassen haben. Ohne Geld, Handy oder EC-Karte. Ihr Verschwinden meldete Tobias Huber erst zwei Tage später.
Fast eineinhalb Jahre später wird er selbst tot gefunden. Der 40-Jährige lag eine Woche lang in der Wohnung, bis der Geruch die Hausverwaltung alarmierte. Laut „Bild“ könnte eine Überdosis Drogen die Todesursache gewesen sein. Das bestätigten die Ermittler nicht. Sie schließen aber eine Fremdeinwirkung oder einen Suizid aus.
NADJA HOFFMANN