Als Klara, Agnes und ich im Nationalpark Berchtesgaden waren, blickten wir auf den Watzmann. „Das ist der höchste Berg hier“, hatte ein Zweibeiner erklärt. „Er hat drei Gipfel, der in der Mitte ist 2713 Meter hoch, und da oben liegt das ganze Jahr über Schnee.“
Gestern erzählte uns die gelehrte Biberin Frau Dr. Raspelzahn die Sage vom Watzmann. Sie zeigte uns in einem dicken Buch eine Skizze von einer Bergkette. „Rechts und links zwei höhere Gipfel, das sind der Watzmann und die Watzfrau, und dazwischen fünf kleinere Gipfel, das sind Watzkinder“, erklärte Berta und erzählte: „Der Legende nach gab es früher einen sehr grausamen König, er hieß Watze, und auch dessen Frau und Kinder kannten keine Liebe. Eines Tages ging der König auf die Jagd. Im Wald traf er auf die Hütte einer Bauernfamilie und hetzte seine Jagdhunde auf die armen Menschen. Die Bauersfrau wurde so schwer verletzt, dass sie sterben musste, aber zuvor bat sie Gott, den bösen König zu bestrafen. Und so wurden Watze und seine Familie in Stein verwandelt.“
Es gebe in den Bergen dort eine Stelle, die Hundstod heißt, an der sind laut der Legende die blutrünstigen Jagdhunde des bösen Königs in den Tod gestürzt, erklärte Berta weiter. „Angeblich sind aus dem Blut der Königsfamilie der Königssee und der Obersee entstanden.“ Was für eine spannende und gruselige Geschichte.
Eure Paula