Ex-Designer von Rolls-Royce getötet

von Redaktion

74-Jähriger stirbt, Tatverdächtiger auf der Flucht

Ein Polizeibus steht in der Straße vor dem Haus in Herrsching. © vifogra/dpa

Das Opfer: Ian Cameron war lange für das Aussehen britischer Luxuskarossen der Marke Rolls-Royce zuständig. © Imago

Herrsching – Eine Bluttat sorgt für Fassungslosigkeit im beschaulichen Herrsching am Ammersee: Ein 74-jähriger Mann wurde am Freitagabend in seinem Wohnhaus getötet. Nach dem Tatverdächtigen wird bundesweit gefahndet.

Der Tatort: ein Einfamilienhaus in einem ruhigen Wohngebiet im Süden von Herrsching. Dort fand die Polizei am Freitagabend gegen 21.20 Uhr die Leiche des 74-Jährigen. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich dabei um den Briten Ian Cameron, ehemaliger Chefdesigner der Automarke Rolls-Royce. Er war 2013 in Pension gegangen.

Der Täter flüchtete offenbar zu Fuß

Was genau passiert ist, ist noch immer unklar. Doch schnell teilt die Polizei mit, dass die Ermittlungen auf ein Gewaltdelikt schließen ließen. Der mutmaßlicher Täter hat sich wohl Zutritt zu dem Anwesen verschafft. In dem Haus ging er auf den Bewohner los. Der Ehefrau gelang die Flucht zu den Nachbarn. Von dort aus setzte sie einen Notruf ab. Die Polizei fand ihren Mann schwer verletzt in dem Haus vor, der Notarzt konnte schließlich nur noch den Tod feststellen. Der Täter war offenbar zu Fuß geflüchtet.

Noch in der Nacht startete die Polizei eine Großfahndung, bei der auch Drohnen zum Einsatz kamen. Den ganzen Samstag über lief die Fahndung im Ort weiter und wurde auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet – bis zu Redaktionsschluss aber ohne Erfolg. Gärten wurden durchkämmt und Nachbarn befragt.

Zur Tatwaffe schweigt die Polizei

Den Täter beschreibt die Polizei als etwa 1,80 bis 1,90 Meter groß mit heller Hose und dunkelblauem Kapuzen-Sweatshirt. Er soll einen roten Rucksack und gelb-grüne Handschuhe getragen haben. Zu einem Motiv oder einer Tatwaffe machte die Polizei „aus ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben. Spekulationen über den Tathergang, ob es etwa ein missglückter Raub gewesen sein könnte, wollte der Sprecher nicht kommentieren.

Unterdessen ist die Herrschinger Bevölkerung erschüttert. „Ich bin schockiert, dass so ein Gewaltverbrechen bei uns stattfindet“, sagte Herrschings Bürgermeister Christian Schiller. „Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen.“ Eine Nachbarin berichtet gegenüber unserer Zeitung, die Familie sei überaus beliebt und hilfsbereit gewesen.
PS/DG

Artikel 6 von 7