Vier Touren-Tipps für Thommy

von Redaktion

Der Neu-Gräfelfinger Gottschalk sucht im Netz nach Ausflugsrouten – da helfen wir gerne

Seit dem 15. Jahrhundert ein herrschaftlicher Anblick: das Wasserschloss Blutenburg in Obermenzing. Hier hielt sich seinerzeit Agnes Bernauer auf, die ein tragisches Schicksal erleiden musste. © xscaligerx/imago

Bald in Oberbayern dahoam: Entertainer Thomas Gottschalk. © Instagram

Gräfelfing – Bei Thomas Gottschalk ist die Vorfreude auf seine neue Heimat in Oberbayern groß. Er will nette Flecken rings um Gräfelfing (Landkreis München) erkunden. „Ich liebe es, wenn ich zu Fuß von zu Hause aus starten kann“, ließ der Entertainer (74) über Instagram wissen und holte sich Ausflugstipps von Fans. Bevor er seine Wanderstiefel schnürt, picken wir einige schöne Ziele heraus.

■ Klösterliche Ruhe und Handwerker-Einkehr

Von Gräfelfing aus führt der Wallfahrerweg vier Kilometer an uralten Eichen und Hainbuchen entlang zum Augustinerkloster Maria Eich. Vor 300 Jahren haben dort die Brüder Franz und Kaspar Thallmayr eine Muttergottesfigur in die Baumhöhle eines Eichenstamms gestellt. Dorthin kamen Gläubige zum Beten und waren überzeugt: Ihre Anliegen wurden erhört! Zwar zerstörte ein Blitz 1805 die Baumkrone, doch bis heute kommen Menschen hierher, um ihre Gnadengesuche anzubringen.

Nach dem Zwischenstopp geht es Richtung Einkehr: Ein Stück den Wallfahrerweg zurück bis zur Abzweigung „Zum Waldheim“. Dort können Ausflügler in einem nostalgischen Biergarten des Evangelischen Handwerker-Vereins München auftanken, sonntags gibt‘s ab 10 Uhr Weißwurstfrühstück. Schon vor 100 Jahren kamen Arbeiter hierher – zum Erholen, Turnen und Kegeln.

■ Forsthaus Kasten und Forstenrieder Park

Ausgangpunkt für unseren Abstecher in den Forstenrieder Park ist das Forsthaus Kasten bei Gauting (Landkreis Starnberg). Hier können sich Ausflügler vor oder nach der Tour in dem idyllischen Obst-Anger unter Kirschbäumen, umgeben von Eseln und Schafen, im Biergarten stärken. Einst im Besitz des Münchner Heilig Geist Spitals, wo bis 1848 zur königlichen Hofjagd gerufen wurde, konnten dort die ersten Wanderer ab 1899 Brotzeit machen – dem damaligen Forstleiter sei Dank. Heute bietet diese Oase Platz für etwa 2000 Besucher.

Der Forstenrieder Park grenzt direkt an den Forst Kasten an. Ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß – hier können die Ausflügler nach Herzenslust auf fast 40 Quadratkilometern ihre Runde lang oder kurz gestalten, das Wegenetz ist umfangreich. Im einstigen Jagdrevier des Königshauses finden sich schattige Waldwege, großzügige Eichenalleen, weitläufige Lichtungen und sogar ein „Hexenhäusl“. Mit Glück lassen sich auch Rehe und Wildschweine beobachten.

■ Würm-Spaziergang zu Agnes Bernauer

Von Pasing aus bietet sich eine Stadtwanderung zum Schloss Blutenburg an (drei Kilometer). Den Großstadtlärm lassen Wanderer hinter sich, wenn sie vom Bahnhof kommend, vorbei an der Nordumgehung und weiter in die Kaflerstraße hinunter zu einem Steinbrückerl spazieren. Dort fließt die Würm. Das Flussbett führt in nördlicher Richtung zur Blutenburg. Das ehemalige Jagdschloss in Obermenzing ist nicht nur ein herrlicher Anblick: Hier können Gäste die Schlossschänke ansteuern, einen Blick vom James-Krüss-Turm werfen, das Michael-Ende-Museum besichtigen oder sich auf die Spuren von Agnes Bernauer begeben. Hier hielt sich die Augsburger Baderstochter, die mit dem bayerischen Herzogssohn Albrecht liiert war, gern auf. Doch weil die Verbindung des Liebespaars nicht standesgemäß war, ließ sie der Vater ihres Geliebten 1436 in der Donau ertränken.

■ Den Römern auf der Spur

Ein Rundweg durch das Leut-stettener Moos beginnt in Percha bei Starnberg. In dem moorigen Naturschutzgebiet folgen Wanderer der Beschilderung und gelangen nach etwa sechs Kilometern zur Villa Rustica, der Ausgrabungsstätte eines römischen Gutshofes. Ein Einkehrschwung bietet sich in der Schlosswirtschaft Leutstetten an, ehe man über die Würm und Petersbrunn nach Starnberg zurück gelangt.
CORINNA KATTENBECK

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