Der ungewollte Bambuswald

von Redaktion

Wuchs im Kreis Ebersberg muss entfernt werden – Ursache sind wohl Gartenabfälle

Philipp Mühlbacher in dem ungewollt gewachsenen Bambuswald. © Stefan Rossmann

Frauenneuharting – In der Frauenneuhartinger Filze im Landkreis Ebersberg hat sich innerhalb von drei Jahren über ein Viertel des Waldes ein Bambus-Wuchs ausgebreitet. Die kräftigen Halme verdrängen immer mehr heimische Gewächse. Bambus kommt in Europa in der freien Natur nicht vor – eigentlich. Außer er wächst durch kontaminierte Gartenabfälle. Philipp Mühlbacher, Fachreferent für Naturschutz in der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt, vermutet, dass in der Filze nach einem Aushub eine mit Rhizomen kontaminierte Erde ausgebracht wurde. Rhizome sind Wurzelausläufer, über die sich der Bambus unterirdisch verbreitet. Bleibt etwas davon in der Erde zurück, bildet sich wieder neuer Bewuchs.

Ließe man den Bambus in der Filze stehen, würde er sich unkontrolliert weiter ausbreiten, das Ökosystem empfindlich stören und möglicherweise auch mit großen Bäumen in Konkurrenz treten. Schon jetzt hat er großen Schaden angerichtet. Der Bambuswald ist an einer Stelle entstanden, die schwer erreichbar ist – besonders für Bagger und Transporter. Es wird nicht leicht, den Bambus zu entfernen, glaubt Mühlbacher. Er geht davon aus, dass die Aktion mehr als 10 000 Euro kosten wird. Das Grundstück gehört dem Landkreis.

Unklar ist, wer in diesem unwegsamen Gelände seinen Gartenabfall oder Erdaushub abgeladen hat, obwohl es kostenlose Entsorgungsmöglichkeiten gibt. Das Ausbringen von invasiven Gewächsen in der freien Natur ist eine Ordnungswidrigkeit.
MARIA WEININGER

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