Erna Ereth und Andreas Demski mit ihren Hunden. © Peter Gebel
Erna Ereth hat ein großes Herz für Hunde. Auch für Straßenhunde. Deshalb engagieren sie und ihr Mann Andreas sich für einen Verein, der mit einer rumänischen Auffangstation zusammenarbeitet. Mehr als 70 Hunde konnten sie bereits in ein liebevolles Zuhause vermitteln. In Rumänien hätte ihnen der Tod gedroht.
Eigentlich hat sich schon in ihrer Kindheit abgezeichnet, dass Hunde immer eine große Rolle in Erna Ereths Leben spielen würden. Sie wuchs auf einem Bauernhof in Niederbayern auf – und ihr Lieblingstier war der Hofhund. Das hat sie offenbar auch ihrem Sohn vererbt. Der brachte vor 24 Jahren einen Straßenhund aus Bulgarien mit. Gemeinsam kümmerte sich die Familie um ihn, bis er im Alter von 16 Jahren starb. Etwas später vermittelte eine Nachbarin Erna Ereth wieder einen Straßenhund, diesmal aus Rumänien. Seitdem gehört Charly fest zur Familie.
Doch die 63-Jährige aus Salmannskirchen (Kreis Erding) wollte sich noch mehr engagieren. Gemeinsam mit anderen Helfern gründete sie den Verein Claudias Herzenshunde, der mit der Rumänin Claudia Gerea zusammenarbeitet. Sie hat vor Ort eine Auffangstation für Straßenhunde aufgebaut, die die Tiere vor Hundefängern und Tötungsstationen bewahrt. Der Verein sammelt Spenden und hat in Salmannskirchen eine Pflegestelle eingerichtet. Gerade sind zwei kleine Hunde bei Ereth und ihrer Familie zur Pflege – bis sie ein dauerhaftes Zuhause für die Tiere gefunden hat. Dafür veröffentlichen die Helfer in den Sozialen Netzwerken Berichte und Fotos.
Natürlich war Ereth auch schon in Rumänien, um sich die Auffangstation anzusehen. „Beim ersten Besuch habe ich nur geweint, das Elend war kaum zu ertragen“, erzählt sie. „Aber jetzt ist es schön zu sehen, wie viel besser es den Hunden im Shelter geht.“ Der Verein finanziert durch die Spenden mindestens zweimal im Jahr eine Kastrationskampagne, bei der die Hundebesitzer ihren Hund kostenlos zur Kastration bringen können. Futter- und Sachspenden schicken Ereth und ihr Team über die Helfer mit, die die Straßenhunde nach Bayern bringen. Bis heute hat ihre Pflegestelle bereits mehr als 70 Hunde vermittelt, zu vielen von ihnen haben Erna Ereth und ihr Mann Andreas Demski noch Kontakt. „Es ist immer ein harter Moment, wenn ein Hund auszieht, da sind wir beide sehr traurig“, sagt der 58-Jährige. Doch es überwiegt die Freude, wenn die Tiere ein liebevolles Zuhause finden. Denn das bedeutet auch, dass wieder ein Hund aus Rumänien in die Pflegestelle kommen kann. Für Erna Ereth gehören die Hunde längst zur Familie, auch wenn sie nur für eine gewisse Zeit bei ihnen bleiben. Für sie engagieren sie sich gerne. „Es bringt zwar keinen Verdienst, aber dafür viel fürs Herz.“
GERDA UND PETER GEBEL