Die kluge Biberin Berta hatte uns ja zuletzt von Kühen erzählt, die mit dem Boot über den Königssee fahren. Gestern ließen wir uns das näher erklären. „Die Kühe werden mit dem Boot ans andere Ufer des Sees gebracht, und von dort aus wandern sie hinauf in die Berge“, sagte Berta. Klara quakte verdutzt: „Die Kühe machen eine Bergtour?“
Berta lächelte. „Nein Klara, sie kommen auf die Almen. Ihr müsst wissen, dass in sehr früher Zeit die Berge mit Wäldern bedeckt waren, bis hinauf zur sogenannten Waldgrenze. Oberhalb von dieser Baumgrenze gibt es nur noch Gräser und Sträucher, aber keine größeren Pflanzen mehr, also auch keine Bäume“, erklärte Berta. „Die Zweibeiner haben vor Hunderten von Jahren Teile der Wälder abgeholzt, um die Flächen nutzen zu können, und dort sind im Lauf der Zeit Wiesen gewachsen.“ Bis heute gibt es diese Almwiesen. „Die Kühe müssen jeden Tag dort hinaufklettern?“, quakte Klara. Berta schüttelte den Kopf. „Keine Sorge“, sagte sie. „Die Kühe kommen auf die Almwiesen, wenn der Schnee geschmolzen ist, und verbringen dort den ganzen Almsommer.“
„Almsommer – ein schönes Wort“, schnatterte ich. „So ein Almsommer ist auch schön“, sagte Berta, „die Kühe sind den ganzen Tag draußen und fressen gesunde Kräuter. Wer im Sommer in die Berge geht, kann an manchen Almen etwas trinken und essen.“
Eure Paula