Sturzflut sorgt für volle Keller

von Redaktion

Gigantische Regenmassen – Feuerwehren im Dauereinsatz

Unterspült: Eine Straße in Unterzeitlbach (Kreis Dachau) nach dem Unwetter. © LRA

Aufräumarbeiten der Feuerwehr im fränkischen Weißenburg. © Vifogra

Schon wieder geflutete Straßen: Die Feuerwehr im Einsatz in Allershausen, das schon vom Pfingsthochwasser betroffen war. © Fricke/NEWS5

Allershausen/Altomünster – Die Erinnerungen an das Pfingsthochwasser sind noch frisch in Allershausen, die örtliche Mittelschule steht seit der Flut noch immer ohne Strom und Heizung da. Doch nun wurde der Ort am Sonntagabend schon wieder von einem heftigen Unwetter heimgesucht. Diesmal regnete es etwa 35 Liter in einer halben Stunde, wie Kreisbrandrat Manfred Danner am Tag drauf berichtet. Mehr als 40 Keller standen schon wieder unter Wasser, getroffen hat es vor allem den Allershauser Ortsteil Leonhardsbuch sowie Hohenbercha (Gemeinde Kranzberg) und Weng (Gemeinde Fahrenzhausen). Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Doch insgesamt sei man im Vergleich zum Pfingsthochwasser diesmal noch glimpflich davongekommen, sagt der Kreisbrandrat.

Bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter

Nicht nur im Kreis Freising hat es am Sonntagabend heftig gekracht. Regelrechte Sturzfluten entstanden auch im nördlichen Landkreis Dachau in Erdweg und Altomünster. Dort waren es bis zu 100 Liter Wasser pro Quadratmeter. „Es war wirklich brutal“, sagt Christian Weber vom THW Dachau. Der kleine Stumpfenbach beispielsweise führt normalerweise etwa zehn Zentimeter Wasser. Am Sonntagabend schwoll er in kurzer Zeit auf knapp zwei Meter an. Die Folge: Zahlreiche Keller liefen voll. Auf einem Pferdehof in Erdweg wurden sogar fünf Tiere regelrecht weggeschwemmt, ein Pony ertrank.

In Holzkirchen musste das „Zamma“-Kulturfestival am frühen Abend vorzeitig abgebrochen werden. Fluchtartig verließen die Gäste das Festivalgelände, ehe in der Nähe die ersten Blitze einschlugen.

Auch außerhalb Oberbayerns wütete das Unwetter. In Bad Hindelang im Oberallgäu mussten rund 180 Gäste in einem Hotel ohne Strom ausharren. Die Trafostation stand gut eineinhalb Meter unter Wasser. Der Stromausfall traf auch große Teile der Gemeinde. Auch in und um Nürnberg musste die Feuerwehr rund 140 Mal ausrücken. Auch hier liefen reihenweise Keller voll und Bäume stürzten auf Dächer und Autos. Insgesamt gingen bei der Integrierten Leitstelle Nürnberg während und nach dem Gewitter etwa 800 Notrufe ein.
AH/ZIP/AG

Artikel 1 von 11