Rockerkrieg in Franken

von Redaktion

Spezialeinheiten gehen gegen rivalisierende Gruppen vor

Großheubach – Nach einer offenbar verabredeten Prügelei an einer Tankstelle vor zehn Tagen geht die unterfränkische Polizei weiter massiv gegen kriminelle Rocker vor: Gestern früh fuhren Spezialeinheiten um 5 Uhr zu Hausbesuchen in Großheubach, Marktbreit, Wiesenbronn und Großostheim vor. Im Landkreis Kitzingen wurde der Präsident des lokalen „Outlaws“-Chapters in Handschellen abgeführt.

„Wir wollen ein Zeichen an die betreffenden Gruppierungen senden, dass derartige Verhaltensweisen und Gewaltexzesse nicht geduldet werden“, sagt der Würzburger Staatsanwalt Ingo Krist. Ein „Outlaw“ sitzt in Folge der Ermittlungen der eigens eingerichteten Ermittlungskommission „Tankstelle“ bereits seit vergangenem Montag wegen des Vorwurfs des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. Nach einem weiteren Rocker wird gefahndet, weil er nach Auswertung von Videokameras mit einem Messer auf ein „Bandidos“-Mitglied eingestochen haben soll.

Nach bisherigen Erkenntnissen soll es am 13. Juli bereits nachmittags einen Streit zweier Gang-Mitglieder in Urspringen und eine Kabbelei in Marktheidenfeld gegeben haben. Nach einer Rocker-Hochzeit in Külsheim und einem Sommerfest der „Outlaws“ in Roden eskalierte am Abend gegen 22 Uhr der Streit. Den Frauen wurde nach Informationen unserer Zeitung schon am frühen Abend geraten, mit den Kindern das Fest zu verlassen, weil es noch eine Prügelei geben solle. An der Tankstelle trafen schließlich 40 Männer mit schweren Maschinen aufeinander, am Ende lagen fünf Personen verletzt am Boden. Sie sollen mit Schlag- und Stichwaffen attackiert worden sein.

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