Der Storch hieß also in den Fabeln der Zweibeiner Meister Adebar. Das hatte uns die Biberin Dr. Berta Raspelzahn erzählt und dass es mehr solche Bezeichnungen für Tiere gebe. „Adebar kommt von odebar“, erklärte uns die Biberin, „das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet Segensbringer. Für die Zweibeiner ist der Storch ein Glücksbringer. Dem Fuchs schreiben die Zweibeiner zu, dass er schlau und listig ist, es gibt die Fabel von Reineke Fuchs. Reineke ist ein Begriff für einen ,Ratskundigen‘, sozusagen also für einen schlauen und gewitzten Ratgeber.“
„Also haben die Namen eine Bedeutung, welche die Zweibeiner mit dem Charakter des Tieres verbinden?“, quakte ich. Berta nickte. „Zumindest mit dem Charakter, den die Zweibeiner dem Tier in den Fabeln zuschreiben. Meister Petz nennen sie etwa den Bär, das soll ihn als gutmütig und freundlich darstellen, aber in Wirklichkeit können Bären natürlich sehr gefährlich sein.“
„Gibt es einen Fabel-Namen für uns Enten?“, wollte Klara wissen. „Oh ja“, antwortete Berta, „aber das wird euch nicht gefallen. „Der große Johann Wolfgang von Goethe hat die Ente in seiner Fabel ,Reineke Fuchs‘ Tybbke genannt, sie aber leider als dumm hingestellt.“ „Wir sind doch nicht dumm!“ schnatterte Klara aufgebracht. Ich versuchte, sie zu beruhigen: „Du darfst das nicht so ernst nehmen.“
Eure Paula