Tote Wildschweine wurden zuletzt positiv getestet. © dpa
München – Diese Nachrichten bereiten den bayerischen Bauern Sorgen: In den angrenzenden Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg breitet sich die Afrikanische Schweinepest aus. Tote Wildschweine waren positiv auf die Tierseuche getestet worden. Die Krankheit ist für Menschen ungefährlich, aber für Wild- und Hausschweine verläuft sie fast immer tödlich. Das Auftreten der Seuche führt in den betroffenen Gebieten zu schwerwiegenden Einschränkungen der bäuerlichen Arbeit.
„Wir sehen mit Sorge die Entwicklung in Hessen und Baden-Württemberg“, sagt Bauernpräsident Günther Felßner. Es gebe keine Garantie, dass nicht auch ein Betrieb in Bayern irgendwann befallen sein könnte. Deswegen sei der Bauernverband im Austausch mit dem bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministerium.
Mit dem Ministerium seien die Szenarien immer wieder durchgespielt worden. „Wir haben alle Vorkehrungen getroffen, hoffen aber auch, dass unsere intensive Prävention mit der Desinfektion der Ställe und einer intensiven Bejagung der Wildschweinbestände das Infektionsrisiko senkt.“ Es seien spezielle Anreize zur Bejagung der Wildschweine gesetzt worden. Trotzdem, so räumt Felßner ein, würden grundsätzlich noch zu wenige Wildschweine in Bayern geschossen. Die Hoffnung sei aber, dass Bayern von der Schweinepest verschont bleibe.
Nicht nur durch infizierte Wildtiere kann die Seuche in Schweinebestände übertragen werden – eine Gefahr besteht auch durch Touristen, die in Osteuropa Urlaub gemacht haben und Wurstwaren von dort mitbringen. Felßner warnt daher eindringlich davor, Lebensmittel an der Autobahn wegzuwerfen, die dann von Wildschweinen aufgefressen werden und Infektionen verursachen.
„Wir sollten alles Menschenmögliche tun, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Keine Lebensmittel draußen im Wald wegwerfen“, appelliert der Bauernpräsident an die Bürger. Man sei zwar vorbereitet, aber in jedem Fall sei ein Ausbruch der Seuche ein Schlag für die Bauern, weil es dann Einschränkungen in der Vermarktung von Schweinefleisch gebe. „Wir hoffen, dass dieser Kelch an uns vorübergeht.“ Wenn die Schweinepest doch in Bayern ausbrechen sollte, müssen im Sperrgebiete Schweine gekeult werden. In dem Bereich dürften dann nicht einmal mehr Feldfrüchte als Futter geerntet werden., damit nicht über das Futter die Schweine infiziert werden.
CLAUDIA MÖLLERS