Brandanschlag auf Bauzug

von Redaktion

Hoher Schaden in Oberhaching – Aktion war offenbar politisch motiviert

Hoher Sachschaden: Feuerwehrmänner stehen vor dem zerstörten Spezialzug. © Thomas Gaulke

Oberhaching – Der Notruf ging bei der Polizei gegen 4.30 Uhr am Mittwochmorgen ein. Eine Betonreinigungsmaschine stand auf den Bahngleisen in Oberhaching im Kreis München in Flammen. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, es wurde niemand verletzt. Aber der Schaden ist immens: Es handelte sich um einen teuren Spezialzug, die Polizei schätzt den Sachschaden auf eine Summe im mittleren sechsstelligen Bereich.

Die Ermittlungsgruppe „Raute“ wurde eingeschaltet. Sie ist dem Staatsschutz unterstellt und wurde vergangenes Jahr nach einer Serie von Brandanschlägen im Raum München eingerichtet. Der aktuelle Brandanschlag passt in dieses Muster. Der Verdacht auf eine politisch motivierte Aktion liegt nahe. Einen technischen Defekt kann die Polizei ausschließen. Wie die Brandfahnder berichten, wurden offenbar an mehreren Stellen Brandsätze gelegt. Die Feuerwehr suchte den Zug mit Wärmebildkameras ab.

Die Deutsche Bahn hatte geplant, zwischen den S-Bahnhöfen Deisenhofen und Solln den Schotter an den Gleisen auszutauschen. Die Arbeiten haben gerade begonnen und sollten zwei Wochen dauern. Welche Auswirkungen der Brandanschlag hat, ist noch unklar.

Ende Oktober war ein Bauzug in Unterföhring in Brand gesetzt worden. Kurz darauf brannten ein Bagger und ein Laster auf einer Baustelle in München. Dort liefen gerade die Vorarbeiten für eine neue Tramstrecke. Zuvor waren Anschläge auf Elektroautos der Münchner Stadtwerke und auf eine Geothermieanlage in Polling (Kreis Mühldorf) verübt worden. Beim Brand der Elektroautos hinterließen die Täter ein Graffito: No HKW – kein Heizkraftwerk. Die Polizei vermutete damals radikale Klimaschützer als Täter. Die Polizei hofft nun auf Zeugen, die etwas beobachtet haben (Telefon 089/9100).
LAURA FORSTER

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