Emma Eberwein (2.v.l.) vor dem Petersdom. © Privat
Drei Taufkirchner Ministranten durften mit Papst Franziskus im Papamobil über den Petersplatz fahren. © Daniel Koeberle/dbk
München/Rom – Das werden Julia Fürmetz (13), Leander Maier (14) und Christoph Helmecke ihr Leben lang nicht vergessen: Die Ministranten aus Taufkirchen/Vils (Kreis Erding) durften mit Papst Franziskus am Dienstagabend im Papamobil über den Petersplatz fahren. „Ich war sehr aufgeregt, meine Hände haben gezittert“, erzählt Julia, die erst kurz vor der Fahrt erfahren hatte, dass sie ins Papamobil steigen darf. „Ich habe nur gegrinst und gewunken, mein Kopf war ziemlich ausgeschaltet“, sagt sie am nächsten Tag und lacht. Der Papst hat sie auf Deutsch nach ihren Namen gefragt und wollte wissen, woher sie kommen. Dann gab es noch ein Bonbon, einen Händedruck – „und ein Selfie“, sagt die Schülerin und strahlt.
Die drei Taufkirchner gehören zu den 50000 Ministranten, die aus 22 Ländern zur Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom gekommen waren. Allein aus dem Erzbistum München und Freising sind fast 5000 Jugendliche dabei. Mit fünf Flaschen Wasser, einem Regenschirm und viel Sonnencreme hatte sich Emma Eberwein (17) aus Kirchseeon (Landkreis Ebersberg) ausgerüstet, um sich bei der Papstaudienz auf dem brütend heißen Petersplatz vor der Sonne zu schützen.
„Guten Abend und willkommen“: Auf Deutsch hatte ein gut gelaunter Papst die jungen Pilger aus Deutschland in deren Sprache begrüßt. Emma und ihre Freunde hatten einen super Platz im vordersten Block auf dem Petersplatz ergattert. „Wir mussten uns nur umdrehen, als der Papst durch die Reihen fuhr“, erzählt die Gymnasiastin. Keine zwei Meter von ihr entfernt rollte das offene Papamobil vorbei. „Es war ein echt cooles Erlebnis, ihn so nah zu sehen.“ Das Motto der Ministranten-Wallfahrt lautet „Mit dir“. Auf dem Petersplatz sei spürbar gewesen, dass das verschiedene Facetten hat: „Das heißt nicht nur, dass wir mit Gott sind und Gott mit uns, sondern dass wir alle miteinander sind, durch Gott.“
Dieses Gemeinschaftsgefühl erlebt Emma in diesen Tagen in Rom – in ihrer Gruppe, bei der Besichtigung der Vatikanischen Museen und der Sixtinischen Kapelle, auch beim Schlangestehen vor den Trinkbrunnen. Es werden Schlüsselanhänger mit der Aufschrift „Mit dir“ in verschiedenen Landessprachen getauscht. Dadurch kommen die Ministranten miteinander ins Gespräch. „Wie geht‘s bei euch in der Pfarrei? Wie viele Pfarrer habt ihr noch?“, fragen sie sich gegenseitig. Die Zusammenlegung von Pfarreien und aktuelle Kirchenprobleme stehen aber nicht im Mittelpunkt. Das Gemeinschaftserlebnis überragt alles andere. Emma ist seit dem dritten Schuljahr Ministrantin. Sie kann nur dazu raten, mitzumachen: „Mir macht‘s total viel Spaß.“ Heute reisen die „Minis“ zurück in die Heimat.
CM