Störungsanfällig: ein Zug des Herstellers Skoda auf dem Weg nach München. © Claus Weber/DB/DPA
München – Eigentlich ist es eine Erfolgslinie: Der RE1 zwischen München und Nürnberg ist oft gerammelt voll, viele nutzen den schnellen Regionalzug mit dem Deutschlandticket und sparen sich so den ICE-Fahrschein. Doch seit geraumer Zeit gibt es (nicht zum ersten Mal) massive Probleme.
Leser Jürgen Oelschlegel aus Altomünster hat beobachtet, dass seit mindestens zwei Wochen nahezu alle Direktverbindungen des München-Nürnberg-Express ausfallen. Vereinzelt beginnen die Züge erst in Ingolstadt und enden in Nürnberg. „Eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit“ oder „Verspätungen aus vorheriger Fahrt“ – das sind Begründungen, die die Bahn nennt. Wenn überhaupt. Oelschlegel, der den Zug bisher häufig ab Petershausen nutzte, hält das für einen „untragbaren Zustand“. In der Tat hat die Bahn erneut Probleme, die Züge zum Laufen zu bringen. Sie hatte für die Strecke, die durch viele Tunnel führt, druckdichte Züge des tschechischen Herstellers Skoda geordert. Doch die Züge sind reparaturanfällig.
Als Gründe für die derzeitigen Probleme nennt eine Sprecherin der Bahn „technische Mängel an den Lokomotiven und Wagen“. Mehrere Gewährleistungsschäden hätten der Hersteller Skoda und seine Unterlieferanten zwar beseitigen können. „Allerdings treten immer wieder neue Mängel an den Fahrzeugen auf, dazu kommen Engpässe bei der Materialbeschaffung.“ Zurzeit können nur zwei Züge eingesetzt werden, die im Zwei-Stunden-Takt fahren.
Ansonsten gilt ein „Ersatzkonzept“: Man muss entweder in Ingolstadt umsteigen oder aber die längere, zweieinhalb-stündige Fahrzeit über das Altmühltal in Kauf nehmen. Man setze „alle Hebel in Bewegung“, um die Züge wieder flott zu bekommen, versichert die Sprecherin. „Zur Entlastung wurde ein IC-Zug inklusive Lok beschafft, der die Skoda-Flotte voraussichtlich ab Ende des Jahres 2024 auf der Strecke ergänzen soll.“
DW