München – Der Münchner Verkehrsverbund will offenbar bis Augsburg wachsen. Die Pläne für eine große Fusion von MVV und AVV sind offenbar weiter als bisher bekannt, wie der Augsburger Landrat Martin Sailer (CSU) der „Augsburger Allgemeinen“ bestätigte.
Demnach soll der AVV zum Fahrplanwechsel 2025/26 in einem Betriebsübergang mit dem Münchner Verkehrsverbund verschmelzen. Die Gesellschafter erhoffen sich davon laut Sailer Vorteile für Kunden und Mitarbeitende. Der MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch bestätigte diese Pläne gegenüber unserer Zeitung. „Aber es ist eigentlich erst mal nur ein Prüfauftrag“, sagte er.
Der neue Verbund wäre der größte in Bayern und einer der größten in Deutschland. 80 000 Pendler würden davon profitieren. Der AVV wolle vor allem von E-Ticket-Lösungen im MVV profitieren, sagte Landrat Sailer, der auch AVV-Aufsichtsratsvorsitzender ist. Man könne sich gegenseitig „befruchten“.
Die finanziellen Fragen will er bis Mitte Oktober klären. Auch mit dem Freistaat, denn der müsste als einer der MVV-Gesellschafter die Verluste ausgleichen, die den Landkreisen und Städten dadurch entstehen, dass Fahrgäste beim Ticket-Kauf unter dem Strich weniger zahlen. Bedenken, ein so großer Verkehrsverbund von Dillingen bis nach Landsberg und Schongau und von Rosenheim bis nach Dachau könne am Ende zu groß werden, weist Martin Sailer gegenüber dem „Bayerischen Rundfunk“ zurück. Wichtig sei aber, dass es mehr Wettbewerb unter den Busunternehmen gebe, die mit der Versorgung der festgelegten Linien beauftragt würden.