Passion: Einigung zwischen Stückl und Karaca

von Redaktion

Oberammergaus Gemeinderat verkürzt Bewerberverfahren für Spielleitung für 2030

Spielleiter Christian Stückl (l.) und Abdullah Karaca bei Vorbereitungen zur Passion 2020. © Angelika Warmuth/dpa

Oberammergau – Kehrt im Passionsort Oberammergau Ruhe ein? Die beiden Theatermacher Christian Stückl und Abdullah Karaca sollen sich nach drei klärenden Gesprächen auf einen gemeinsamen Weg verständigt haben. Karaca wird anders als zuletzt angekündigt nicht als Erster Spielleiter für die Passion 2030 kandidieren. Stattdessen will er Stückl im Falle seiner Wiederwahl erneut zur Seite stehen. Das Duo will eine gemeinsame Bewerbung einreichen.

„Wir kennen uns seit 15 Jahren, haben eine Vertrautheit und fanden gleich eine Gesprächsebene“, sagte Stückl gestern auf Nachfrage zur Einigung. Mehr sagte auch Karaca nicht: „Wichtig war, dass wir offen reden. Und wir waren so offen wie nie.“

Über diese Entwicklung hatte am Montagabend Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) den Gemeinderat in Oberammergau informiert – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Ortspolitiker sprachen an dem Abend eigentlich über das Bewerbungsverfahren für die Spielleitung an sich. Immerhin hängt daran auch die Zukunft des beliebten Kultursommers. Wie berichtet, verquickt die Passionstheater GmbH das Angebot mit der Besetzung der prominenten Stelle, also mit Stückl. Inszeniert er das Gelübdespiel nicht mehr, steht die Veranstaltungsreihe vor dem Aus. Deshalb braucht die GmbH Klarheit über diese Personalie – nicht erst im Mai 2025. Stückl-Anhänger zogen ein Bürgerbegehren in Betracht.

Zuletzt aber trat sein Unterstützerkreis mit der Bitte an die Gemeinde heran, die Ausschreibung zeitlich zu straffen. Wegen der Planungssicherheit für die Bewerber. Diese neue Kompromiss-Zeitschiene stellte Rödl nun vor: Bewerbungsschluss wäre am 8. September, am 16. September folge eine Fraktionsführersitzung, zwei Tage später treffe der Gemeinderat dann eine Vorauswahl. Am 10. Oktober sollten die ausgewählten Kandidaten ihre Ideen bei einer Bürgerversammlung vorstellen, am 16. Oktober komme es zur endgültigen Entscheidung. Eine Mehrheit von 10:8 stimmte für den Vorschlag. Durch den früheren Termin besteht die Chance, den Kultursommer fortzuführen. Die Verträge müssten im Herbst geschlossen werden.


MANUELA SCHAUER

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