Oh Weiher, ist das schee hier!

von Redaktion

Hier gehen unsere Redakteure baden: 10 Geheimtipps für Wasserratten und Seensucher

Am Kirchsee bei Sachsenkam gibt es zum Badevergnügen ein schönes Bergpanorama. © THOMAS PLETTENBERG

Der Windachspeicher bei Finning ist noch ein Geheimtipp. Der Stausee kann auch zu Fuß umrundet werden. © privat

Der ruhige Waldweiher: Ein Ausflug an den Steinsee bei Moosach lohnt sich. Das Wasser ist kristallklar. © Stefan Rossmann

■ Steinsee bei Moosach

Trampolin, Hüpfburg, überfüllte Liegewiese: Der Steinsee bei Moosach im Kreis Ebersberg ist nicht der ruhige Waldweiher nebenan – wenn man nur den großen Zugang im Nordwesten kennt. Parken und Eintritt kosten je 3 Euro und man sitzt dicht an dicht wie an der Adria, schlammiges Wasser inklusive. Eine Viertelstunde Gehzeit weiter über die Nordseite des Weihers, dann sieht‘s anders aus: Am Ostufer, genannt Moosacher Bad, darf man sich gratis hinlegen – auf einem ruhigen Grasstück mitten im Wald. Zugang durch die Bäume, es ist ursprünglich und spartanisch, kein Kiosk, keine Umkleide. Dafür wenig Leute und kristallklares Wasser. Für die Kleinen ist der Einstieg leicht, der Boden fällt langsam ab. Für die Größeren baumelt ein Seil an einem Baum – zum Reinschwingen. Im Wasser eine Traumaussicht: Vor einem liegt der gesamte See, der sich aus sechs Quellen speist. Und ganz hinten, am anderen Ufer, sieht man den Trubel und denkt sich: Der Weg war‘s wert.
THOMAS GAUTIER

■ Illabergsee im Allgäu

Den Forggensee bei Füssen kennen viele. Deutlich kleiner, aber nicht minder schön liegt nördlich davon der Illabergsee bei Halblech. Es ist eher eine Bucht des Forggensees als ein Weiher. Und weil der Illabergsee flacher ist, ist er immer ein paar Grad wärmer als der Forggensee. Die große Liegewiese lädt zum Faulenzen ein – aber auch zum Staunen. Denn von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick in die Alpen. Kostenlose Parkplätze sind vorhanden, aber bei schönem Wetter rasch belegt. Am Nordostufer gibt‘s einen kleinen Kiosk.
REGINA MITTERMEIER

■ Eisweiher in Ismaning

Dass es so was überhaupt gibt, so nah an der Stadt! Kein Müll, keine Party, kein Dreck und keine Algen. Kühles Wasser, aber nicht viel Wind und nichts, wovor man Angst haben müsste. Der Weiher so klein, dass man in ein paar Minuten drumrum gehen kann. Top geeignet für Familien mit kleinen Kindern. Und Parken ist kein Problem. Wo’s das alles gibt? Am Eisweiher in Ismaning. Einziges Manko: Direkt am Eisweiher gibt’s keine Verpflegung. Man muss also selber was mitbringen, ein Stückl in den Ort reinfahren oder auf den Eismann hoffen. Anfahrt: am einfachsten mit Auto oder Radl, die Oberföhringer Straße raus, durch Unterföhring nach Ismaning, am Wasserturm rechts ab. Mit dem Radl kann man auch an der Isar entlangfahren, aber Obacht: Bei St. Emmeram gibt’s im Moment eine Umleitung.
ULI HEICHELE

■ Hackensee bei Holzkirchen

Der Hackensee ist etwas für Naturliebhaber – und er ist noch dazu filmreif. Der Moorsee liegt bei Kleinhartpenning nahe Holzkirchen. Umgeben von Wäldern bietet der See eine fast märchenhafte Kulisse. Allein der Pfad zum See, ein Forstweg, ist schon ein kleines Abenteuer. Dort angekommen bietet der Hackensee mit seinem morschen Steg und den Seerosen eine idyllisch verwunschene Atmosphäre. Dieser Anblick muss die Filmemacher des bayerischen Kinohits „Wer früher stirbt, ist länger tot“ schwer beeindruckt haben: Denn der auf der Leinwand gezeigte Weiher ist in Wahrheit der Hackensee. Dennoch ist der Hackensee immer noch nicht völlig überlaufen. Das liegt wohl auch an seiner versteckten Lage. Am besten reist man mit dem Auto oder Rad an. Westlich von Kleinhartpenning gibt es einen kleinen Parkplatz.
JULIAN LIMMER

■ Poschinger Weiher bei Unterföhring

Wer einen sonnigen Badetag am Poschinger Weiher verbringt, kann sich kaum entscheiden, ob der See schöner leuchtet oder die Wiesen drumherum oder die alten Bäume. Das kleine Gewässer bei Unterföhring ist zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber immer noch eine Oase: Hier findet sich immer ein ruhiges Fleckchen. Und wem doch zu viel los ist, der kann seine Decke ein paar Meter weiter am Isarufer ausbreiten. Für Familien bietet der See alles, was man braucht: warmes Wasser, einen Kinderspielplatz, Kletterwege durch die Isarauen und ab und zu kommt ein Eiswagen vorbei.
CARINA ZIMNIOK

■ Kirchsee bei Sachsenkam

Der Kirchsee bei Sachsenkam ist kein Bergsee, aber man hat von hier aus den schönsten Bergblick mit einem Panorama von der Benediktenwand bis zum Wendelstein. Der See liegt mitten in einer Moorlandschaft und wird von warmen Bächen gespeist. Im Hochsommer dreht der Kirchsee so auf badewannenmäßige 26 Grad auf; den wundersamen Kräften, die seinem Moorwasser nachgesagt werden, tut das keinen Abbruch. Es soll entschlackend, entzündungshemmend und muskelaktivierend wirken. Seit 2008 hat der Kirchsee das Siegel EU-Badegewässer, sodass auch die Wasserqualität überwacht wird. Ergebnis: Güteklasse I, sehr gut. Am Nordufer befinden sich zwei Badestellen mit Stegen. Es gibt Toiletten und Parkplätze zu nach Stunden gestaffelten Preisen. Im Kiosk Maikiki kann die ganze Familie einkehren.
CORNELIA SCHRAMM

■ Soier See bei Bayersoien

Wer Lust auf einen ganz entspannten und vor allem vielseitigen Tag am See hat, der ist in Bad Bayersoien (Kreis Garmisch-Partenkirchen) richtig. Denn der dortige Weiher am Rande des schönen Ammertals ist längst nicht so überlaufen wie viele andere Gewässer. Vielleicht, weil man die Bedingungen am Soier See mögen muss. Da er nicht so tief ist, erwärmt sich das Wasser schnell auf angenehme Temperaturen. Auffällig ist seine bräunliche Farbe. Der Weiher ist ein Moorsee, dessen Huminstoffe die dunklere Färbung verursachen, das Wasser aber auch ganz sanft zum Körper machen. Viel Platz zum Relaxen bietet die große Liegewiese an der Südseite. Es gibt einen Kiosk, Bootsverleih und einen Naturlehrpfad, der vor allem Kinder begeistert.
NADJA HOFFMANN

■ Hollerner See bei Eching

Zwischen Eching und Kreuzhof versteckt sich ein kleines Badeparadies. Bagger haben hier jahrzehntelang Kies abgebaut. Seit sie verschwunden sind, gibt es den Hollerner Weiher mit dem vielleicht blauesten Wasser der ganzen Region. Der Kreis Freising hat dort Liegewiesen, Badestrände, eine Wasserwachtstation, einen Kiosk und einen großen Parkplatz hergerichtet. Im nordwestlichen Teil gibt es weiße Kiesstrände, der südöstliche Teil ist von der Natur mit viel Bäumen und Gebüsch zurückerobert worden, doch es gibt noch einige Stellen, an denen man ans Wasser kommt. Wer mit dem Fahrrad kommt, kann den Hollerner See von der Isar über den Garchinger See westlich der Autobahn erreichen. Man fährt Richtung Neufahrn, kurz vor dem Neufahrner See weist links ein weißes Schild den Weg zum „Erholungsgebiet Hollerner See“. Öffentlich ist der See über die S-Bahnhöfe Lohhof oder Eching mit einem halbstündigen Spaziergang zu erreichen. Mit dem Auto fährt man auf der A9 bis Eching, dann Richtung Oberschleißheim. Eineinhalb Kilometer nach dem Ortsende von Eching geht es rechts in den kostenlosen Parkplatz.
JOHANNES WELTE

■ Windachspeicher bei Finning

Trübes, bräunliches Moorwasser mit etwas lehmigem, glitschigem Untergrund ist für ein Badevergnügen nicht jedermanns Sache – daher bleibt der Windachspeicher bei Finning (Kreis Landsberg) ein Geheimtipp. Angelegt wurde er 1961 als Hochwasserschutz, entstanden ist ein 130 Hektar großer Stausee, den man auch per Fuß auf einer circa sieben Kilometer langen Tour umrunden kann. Selbst an heißen Sommertagen gibt es auf den beiden kostenlosen Parkplätzen und der großzügigen Liegewiese noch Platz. Ein mit Büschen abgetrennter Bereich ist für Nacktbadende reserviert. Die Windachsee-Alm hat bis September bei schönem Wetter durchgehend ab 11.30 Uhr geöffnet. Der Windachspeicher liegt etwa 50 Kilometer westlich von München entfernt und ist per Auto in rund 50 Minuten über die A96 zu erreichen. Ausfahrt 27 Schöffelding, dann über Finning zum Windachspeicher. Kleiner Extra-Genießer-Tipp zum Ausklang des Bade-Tages: Die französische Patisserie Süßwahn in Finning ist eine süße Sünde wert!
SUSANNE STOCKMANN

■ Ilsesee bei Augsburg

Der Hinweis im Internet ist klar: Die Zufahrt mit dem Auto zum Ilsesee ist ausschließlich über Königsbrunn möglich. Dort gibt’s einen großen Parkplatz, der aber an schönen Tagen zu klein sein kann. Wer dagegen mit dem Fahrrad aus Augsburg kommt, hat eine erfrischende Tour durch den Stadtwald hinter sich und stößt an der nordöstlichen Ecke auf den zwölf Hektar großen, durch Kiesabbau entstandenen See. Dort gibt’s schöne Liegeflächen und bequeme Zugänge zum Wasser und außer einem Kinderspielplatz und Umkleidekabinen keinen weiteren Komfort. Wer gepflegten Sandstrand, Kiosk-Gastronomie, Beachvolleyball- und Kinderspielplatz sucht, findet dies am südlichen Uferbereich. Dank seiner vielfältigen Unterwasserwelt gilt der bis zu 15 Meter tiefe See als einer der wichtigsten Tauchseen im Freistaat. Die Tauchbasis am Westufer wacht darüber, dass das ökologische Gesamtkonzept eingehalten wird und die Natur so vielfältig bleibt, wie sie ist.
VOLKER PFAU

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