Somalier bei Freigang geflüchtet

von Redaktion

Großfahndung in Plattling nach psychisch krankem Mann

Polizeiautos vor dem Kino in Plattling: Kurz vor Mitternacht wurde der 24-Jährige hier festgenommen. © vifogra

Plattling – Im Plattlinger Kino lief gerade der Film „Alles steht Kopf“. Mohamed M. betrat den Kinosaal gemeinsam mit zwei Mitarbeitern des Bezirksklinikums Mainkofen. Dort ist der verurteilte, 24-jährige Somalier untergebracht, weil er im schizophrenen Wahn einen Mitbewohner im Obdachlosenheim mit 111 Messerstichen umgebracht hatte. Der Kinobesuch war Teil seiner Therapie. Während des Films täuschte M. vor, er müsse auf die Toilette – und verschwand. Danach herrschte in der niederbayerischen Stadt Ausnahmezustand, bis Mohamed M. über acht Stunden später nach einem Zeugenhinweis vor einem Supermarkt gefasst wurde. Schließlich galt der psychisch schwerkranke Mann nach Einschätzung der Polizei als äußerst gefährlich.

Während des Freigangs und des Kinobesuchs stand Mohamed M. unter Medikation. 20 Minuten, nachdem er entkommen war, wurde die Polizei über die Flucht in Kenntnis gesetzt, hieß es vom Polizeipräsidium Niederbayern. „Unmittelbar danach wurden unter hohem Kräfteansatz die Fahndungsmaßnahmen in die Wege geleitet.“ Die Polizei war mit dem Bezirksklinikum in Kontakt und wusste, dass von dem Mann eine erhöhte Gefahr ausging. Ohne Verabreichung von Medikamenten sei die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Ausbruchs der Grunderkrankung als hoch einzuschätzen, berichtete Kriminalhauptkommissar Günther Tomaschko. Mohamed M. ließ sich gegen 23.30 Uhr nahe des Kinos festnehmen.
MC

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