LIEBE KINDER

von Redaktion

Gestern genossen wir nachts die Sternschnuppen am Himmel. Deshalb war Waldemar am nächsten Morgen hundemüde. Mein Waschbär-Freund gähnte. Da mussten Agnes und ich auch gähnen. Waldemar lachte auf: „Seid ihr auch müde?“ – „Nein, gähnen ist ansteckend“, schnatterte Agnes.

Waldemar runzelte die Stirn. „Wie kann gähnen ansteckend sein? Das ist doch keine Krankheit. Oder…?“ Agnes erklärte: „Wissenschaftler aus Italien haben herausbekommen, dass man sich am meisten bei Familie und Freunden vom Gähnen anstecken lässt. Seltener passiert es bei Fremden. Je mehr man sein Gegenüber mag, desto eher lässt man sich von dem Gähnen anstecken. Das soll unterbewusst das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.“ Agnes erläuterte schnatternd, dass der Nachahmer-Effekt nur funktioniert, wenn die Empathie – die Fähigkeit, Gefühlsregungen anderer Menschen zu erkennen und darauf zu reagieren – bei einem Menschen ausgeprägt ist. Im Gehirn sind dafür unter anderem die sogenannten Spiegelneuronen zuständig. Kleine Kinder zum Beispiel können sich noch nicht so gut in andere Menschen hineinversetzen und werden demnach seltener vom Gähnen angesteckt. „Das heißt ja, dass wir beide sehr empathisch sind“, schnatterte ich. „Und das heißt, dass ihr mich echt gernhaben müsst!“, fügte Waldemar brummend hinzu.

Eure Paula

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