Deutschlands berühmteste Garage liegt am Tegernsee

von Redaktion

Michael Spegel ist mit schnellen Autos aufgewachsen. Schon sein Vater hatte eine stattliche Sammlung aufgebaut – und seine Leidenschaft vererbt. Spegel besitzt eine der bekanntesten Garagen Deutschlands. Er öffnet sie digital für gut drei Millionen Menschen, um seltene und teure Sportwagen zu präsentieren. Der Standort der Garage muss geheim bleiben, sie befindet sich irgendwo in der Region Tegernsee. Auch sein Gesicht zeigt Spegel auf den Bildern und in den Videos, die er auf Instagram und Youtube hochlädt, nie. Er trägt immer einen Rennfahrerhelm. In der Autoszene hat Spegel sich als GERCollector einen Namen gemacht – das steht für German Collector, also deutscher Sammler. Allein bei Instagram hat er 1,5 Millionen Follower. In seinen Videos bleibe er vor allem deshalb anonym, weil er den Fahrzeugen die Bühne überlassen will, erklärt der Mittdreißiger. Denn gut 60 Prozent seiner Anhänger werden wohl nie die Gelegenheit haben, einen 1063 PS Mercedes AMG-One zu fahren, vermutet er. „Man muss lernen, solche Autos zu beherrschen“, sagt er. Auch er selbst habe sich rangetastet. Lange saß er bei seinem Vater nur auf dem Beifahrersitz. Sicherheit sei das Wichtigste, betont er und ergänzt, er habe nicht einen einzigen Punkt in Flensburg. Seine Videodrehs verlagert er immer häufiger auf Rennstrecken. Inzwischen beschäftigt er bereits zwei Videoproduzenten und einen Fotografen, um professionellen Content zu erstellen. An welchem seiner 40 Wagen er am meisten hängt, kann er nicht sagen. In seiner Garage stehen auch Oldtimer, zum Beispiel zwei historische Fiat 500, eine Isetta oder der 1937 gebaute BMW 328. Würde man den Wert in Euro als Maßstab nehmen, wäre wohl der Mercedes SLR Stirling Moss der Spitzenreiter. Bei weltweit nur 75 Stück habe ein Exemplar jüngst bei einer Auktion auf Gut Kaltenbrunn am Tegernsee gut 3,5 Millionen Euro erzielt. Rund 20 Millionen Euro hingegen würde Spegels Traumauto kosten: der zwischen 1993 und 1997 in einer Stückzahl von nur 106 gebaute McLaren F1. „Da kommt man aber nicht ran.“
SG/FOTOS: PLETTENBERG

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