Zwei Bolzenschneider liegen hinter dem kaputten Zaun. © dpa
Nürnberg – Die Klima-Initiative Letzte Generation hat an mehreren deutschen Flughäfen Protestaktionen gestartet und damit auch zeitweise den Flugbetrieb gestört. Je zwei Aktivisten drangen Angaben der Organisation zufolge in orangen Warnwesten auf die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln-Bonn ein.
Am Flughafen München blieb es am Mittwoch bei friedlichem Protest: Mitglieder der Letzten Generation demonstrierten gegen den Einsatz von Öl und Kerosin. Die Umweltaktivisten hielten in der Abflughalle ein Banner mit der Aufschrift „Öl, Gas und Kerosin treibt die Welt in den Ruin“ hoch. Zudem verschütteten sie gefärbten Kleister auf dem Boden, der wie ein schlieriger Ölteppich aussah.
Der Betrieb wurde nicht gestört, alle Passagiere erreichten ihre Flüge. „Die Start- und Landebahnen wurden nicht betreten“, erklärten die Demonstranten. Man wolle friedlich Widerstand demonstrieren, so der Münchner David Kulla, der ein orangefarbenes Plakat mit der Botschaft: „Öl tötet“ hochhielt.
In Nürnberg wurde der Flugbetrieb nach Angaben eines Polizeisprechers am Donnerstag für etwa eine Stunde eingestellt. Zwei Klimaaktivistinnen waren nach Angaben der Polizei am frühen Morgen auf das Rollfeld des Flughafens vorgedrungen. Ein dpa-Reporter vor Ort berichtete von einem Loch im Zaun im südlichen Bereich der Rollbahn. In dessen Nähe lägen zwei Bolzenschneider. Am Flughafen Köln/Bonn musste der Flugbetrieb infolge der Protestaktion zeitweise eingestellt werden. Die Aktivisten hatten sich Zutritt zum Flughafengelände verschafft. In einem Zaun des Geländes sei ein Loch entdeckt worden. Am Flughafen Berlin klebten sich zwei Menschen auf dem Gelände fest. Sie seien kurz darauf losgelöst und in Gewahrsam genommen worden.
Die Letzte Generation fordert radikalen Klimaschutz, darunter den völligen Verzicht auf Kohle, Öl und Gas. Seit Anfang 2022 organisierte die Gruppe Straßenblockaden, bei denen sich die Teilnehmer festklebten. Zwischenzeitlich hatte sie aber angekündigt, ihre Strategie zu ändern und künftig auf Festkleben zu verzichten. Die Klimaaktivisten haben zuletzt auch schon mehrfach Störaktionen auf Flughäfen durchgeführt, in den Pfingstferien etwa auch in München.
PIR/DPA