Für ihren Zwieback ist die Firma Brandt bekannt.
In Passau stand eine Traditionsgaststätte samt angrenzenden Wohnhaus in Flammen. © dpa (3)
Das Feuer war in der großen Lagerhalle im Obergeschoss der Firma Brandt ausgebrochen.
Landshut/Passau – Feueralarm bei Brandt in Landshut: In einer Lagerhalle für Kartonagen war am Sonntagabend ein Feuer ausgebrochen. Der Zwieback-Konzern betreibt in Landshut eine Schokoladenfabrik. Brandt stellt neben Zwieback, Keksen und Proteinriegeln auch Schokofiguren wie Nikoläuse, Osterhasen oder Glücksschweinchen her.
Aus bislang ungeklärter Ursache löste kurz nach 20 Uhr die Brandmeldeanlage der Schokoladenfabrik Brandt im Kartonagenlager des Werks aus, berichtet das Polizeipräsidium Niederbayern. In der Folge habe sich in der 731 Quadratmeter großen Lagerhalle im zweiten Obergeschoss des dreistöckigen Gebäudes ein Vollbrand der dort gelagerten Kartonagen und Kunststoffe entwickelt. Als der Brand entdeckt wurde, waren laut Polizei acht Arbeiter in den Produktionsstätten des Werks. Alle seien nach draußen gebracht worden. Die Produktionsanlagen seien bislang nicht direkt von dem Feuer betroffen, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Die Produktion ruhte dennoch. Wann sie wieder aufgenommen werden könne, sei unklar.
Beim Eintreffen der Feuerwehr war das Innere der Lagerhalle so stark verraucht, dass der Brandherd nur schwer zu lokalisieren war. Die Anwohner wurden in einem Umkreis von zwei Kilometern über Lautsprecher aufgefordert, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. 20 Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Landshut waren zur Brandstelle ausgerückt. Bis zu 160 Einsatzkräfte befanden sich vor Ort. Drei von ihnen wurden bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Die Löscharbeiten gestalteten sich als fast unmöglich, da die Kartonagen mit Plastikfolie versiegelt sind und so das Löschwasser kaum zum Brandherd durchdringen konnte, sodass man das Feuer mehr oder weniger kontrolliert abbrennen lassen musste. „Die Kartonagen sind teilweise plastiniert, sodass das Wasser beim Löschen einfach abperlt“, erklärt Stadtbrandrat Sebastian Öllerer. Für die Löscharbeiten musste die Feuerwehr ein Spezialgerät aus Erding anfordern, weil es zu gefährlich war, das Gebäude zu betreten.
Auch am Montagnachmittag waren die Flammen noch nicht gelöscht, es herrschte sogar Einsturzgefahr. In der ganzen Stadt breitete sich Brandgeruch aus. Die Polizei ging von einem Schaden im unteren Millionenbereich aus. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Auch in Passau musste die Feuerwehr am Montagmorgen zu einem Großbrand ausrücken. Die Heizanlage einer Traditionsgaststätte stand in Flammen. Das Feuer hatte auf ein Wohnhaus übergegriffen. Rund 300 Einsatzkräfte waren vor Ort. Die Brandursache und die Schadenshöhe waren gestern noch unklar.
WE/DPA