Gestern erklärte uns die Biberin, wie die Vorfahren der heutigen Zweibeiner früher Dinge zusammenklebten: „In der Steinzeit wurden natürlich vorkommende Harze von Bäumen als Kleber verwendet. Sie haben gewiss schon einmal beobachtet, wie Harz aus einem Baumstamm tropft. Das geschieht, wenn seine Rinde verletzt wurde. Mit dem Harz verklebt der Baum dann sozusagen seine Wunde. Diese Klebewirkung nutzten die Zweibeiner. Auch Birkenpech wurde damals viel verwendet. Birkenpech ist eine zähe, klebrig schwarze Masse. Man erhält sie, wenn man Birkenrinde erhitzt – und kann mit ihr zum Beispiel eine Speerspitze an einem Pfeil festkleben. Später begannen die Römer und Ägypter damit, Leim herzustellen. Man fand heraus, dass man aus Tierhäuten, Knochen und Geweihen Leim kochen kann. Die Techniken wurden verfeinert und der Leim immer besser. Gegen Ende des Mittelalters wurde dann der Buchdruck erfunden. Viel Kleber wurde benötigt, um Bücher mit stabilen Einbänden zu verkleben. Darum entstanden viele sogenannte Leimsiedereien. Dort stellte man Leim in großen Mengen her”, fuhr die Biberin fort.
Klara quakte: „Leim ist also Kleber aus tierischen Abfallprodukten? Stinkt das nicht?” Die Biberin nickte: „Das kann vorkommen. Das ist ein Grund, warum heute Leim oft synthetisch, also aus künstlichen Stoffen, hergestellt wird.”
Eure Paula