Tagesmutter Ingrid Panke aus Hanfeld. © Landratsamt Starnberg
Ihre Arbeit war für Ingrid Panke immer mehr als ein Beruf. 17 Jahre lang hat sie als Tagesmutter gearbeitet. Viele ihrer ehemaligen Kinder sind bis heute mit ihr in Kontakt. Sie haben ihr beigebracht, die Welt durch Kinderaugen zu sehen.
Ihr jährliches Sommerfest ist längst eine Tradition. Auch gerade organisiert Ingrid Panke wieder die Feier, zu der viele Eltern, Großeltern und Geschwister der Kinder kommen, die sie betreut. Doch in diesem Jahr wird es auch ein Abschiedsfest. Denn die 66-Jährige geht Ende August in den Ruhestand. 17 Jahre lang hat sie im Landkreis Starnberg als Tagesmutter gearbeitet. Davor war sie 31 Jahre lang Kinderpflegerin. Nie hat sie daran gezweifelt, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Eigentlich verdankt sie das auch ein bisschen einem Zufall. Und einem Fernsehbeitrag. Ein Tagesvater berichtete damals von seinem Beruf. „Da dacht ich, dass das doch was für mich wäre.“ Die Räumlichkeiten hatte sie, also probierte sie es einfach aus.
Die Kinder, die sie in Hanfeld betreut, sind zwischen einem und drei Jahre alt. 50 Mädchen und Buben waren es in all den Jahren. Immer fünf zur gleichen Zeit. Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück. Dann wird gemalt, gebastelt oder geknetet. „Und dann geht‘s raus.“ Ihre Nachbarin ist ebenfalls Tagesmutter, sodass sie manchmal gemeinsam mit den Kindern losziehen. „Dann ist schon was geboten“, sagt sie und schmunzelt.
Auch in ihrem Garten ist genug Platz, dass sich die Kinder austoben können. Dort pflanzt sie mit den Mädchen und Buben auch Kartoffeln oder Radieschen an. Die Kinder können mit Bobbycars herumfahren, mit Fingerfarben malen oder Trampolin springen. Panke genießt es, so nah an den Kindern zu sein. Viel näher als früher in der Krippe. „Es ist schön, dass man auf jedes Kind eingehen kann.“ Sie findet es schön, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen. Und sie sagt: „Ich war in meinem Leben noch nie so viel draußen wie in meiner Zeit als Tagesmutter.“
Die schönste Bestätigung für ihre Arbeit kommt von den Kindern selbst. Viele wollen sie auch noch besuchen kommen, wenn sie nicht mehr ihre Tagesmutter ist. „Einige schicken mir sogar Fotos vom Abiball.“ Einen Unterschied zwischen den Kindern früher und heute sieht sie nicht. „Aber die Eltern haben sich verändert“, sagt sie. Sie würden anders auf ihre Kinder eingehen. Handys spielen im Alltag der Kinder eine größere Rolle, hat sie beobachtet. „Aber das gehört wohl zur heutigen Zeit.“ So sehr sie ihre Arbeit liebt, nun freut sich die 66-Jährige darauf, mehr Zeit zu haben. Für ihren Mann, für Sport. Ihre Kinder wird sie aber niemals vergessen, verspricht sie.
FRANZISKA WEBER