Militärpfarrerin Sandra Gassert aus Altenstadt.
Sandra Gassert ist die neue Leiterin des evangelischen Militärpfarramtes in Altenstadt (Kreis Weilheim-Schongau). Sie wurde kürzlich in der Basilika in ihr Amt eingeführt und kümmert sich um die Seelsorge der Bundeswehrsoldaten und ihrer Angehörigen.
Sandra Gassert ist seit 2001 im Kirchendienst tätig. Nach ihrer Vikariatszeit war sie 20 Jahre lang Pfarrerin in Penzberg und im ambulanten Kinderhospiz München sowie als Sonderseelsorgerin für Einsatzkräfte zuständig, wo sie in der Stressbewältigung für diese aktiv war. Sehr passend, denn in ihrem ersten Beruf war sie Polizistin. Bereits seit 1997 betreibt sie ehrenamtlich regionale als auch überregionale Notfallseelsorge. Privat lebt Sandra Gassert mit ihrem Mann Klaus Dinkel-Gassert und den heranwachsenden Kindern mitsamt Hund und Hase seit einem Jahr in Marktoberdorf. Ihr Mann ist dort Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde.
In einer feierlichen Zeremonie wurde sie kürzlich in ihrer neuen Wirkungsstätte eingesegnet, unter anderem mit dem von der Fliegerhorstkapelle Kaufbeuren gespielten „Marsch des Soldaten Robert de Bruce“. Der Leitende Militärdekan des Militärdekanats Süd, Ralf Zielinski, zeigte sich dankbar darüber, dass Sandra Gassert als Pfarrerin für den Dienst in der Militärseelsorge gewonnen werden konnte. In der Predigt zu ihrer Amtseinführung sagte Gassert zu den Soldaten: „Ich habe den Weg zu Euch ganz bewusst eingeschlagen, weil ich das Gefühl habe, dass ich hier gebraucht werde.“ Es habe aber auch eine Zeit gegeben, in der sie dem Dienen den Rücken kehren wollte, dann aber gemerkt habe, dass sie Gott immer dorthinschickt, wo er sie haben möchte: „Dafür hat er mich mit einer Familie beschenkt, die mich ziehen lässt. Auch wenn es manchmal schwerfällt.“
Die evangelische Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gibt es seit 1957. Gassert betreut und begleitet nicht nur die Bundeswehrler, sondern auch ihre Familien – ob im Alltag oder in Ausnahmesituationen. „Ich freue mich auf ruhige See, blauen Himmel und gutes Essen“, sagte Gassert über die bevorstehende Zeit als Militärpfarrerin. Und wenn doch ein Sturm am Horizont aufziehen sollte? „Dann werde ich ganz still und höre“, sagt sie. „Und wenn ich Gottes Herzschlag höre, dann weiß ich, dass alles gut werden wird.“
MANFRED ELLENBERGER