Elon Musks Satellit verglüht

von Redaktion

Mysteriöser Lichtschweif am Himmel irritiert viele Bayern

Elon Musk gehörte der Starlink-Satellit. © dpa

Die Satelliten fliegen in 500 Kilometern Höhe durchs Weltall. Sie sollen für schnelles Internet sorgen.

Der Satellit stürzte mit 28 000 km/h über dem Allgäu ab und verglühte. © Blaulichtreport Südschwaben/Allgäu

München – Viele Menschen im Süden Bayerns und den westlichen Nachbarregionen haben am Dienstagabend einen mysteriösen rötlich-lilafarbenen Lichtschweif am Abendhimmel beobachtet. Bei der Polizei klingelten die Telefone. Die Ursache war dann recht irdisch und harmlos. Grund für das Himmelsspektakel war ein Starlink-Satellit, der über der Schweiz in die Erdatmosphäre eintrat und im Süden Deutschlands sichtbar war.

Laut Alex Folta vom Meteorite Club war es ein kontrollierter Absturz. Der Starlink-Satellit mit der Kennung 2382 sei vor knapp 3,5 Jahren in Cape Canaveral gestartet und legte in seinem Leben rund 850 Millionen Kilometer zurück. „In einer Höhe von rund 115 Kilometern drang er mit einer Geschwindigkeit von über 28 000 km/h in die Atmosphäre ein und verglühte“, erklärt Folta.

Starlink-Satelliten gehören zum Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk. Sie sollen schnelles Internet verfügbar machen und fliegen in rund 500 Kilometern Höhe. SpaceX ist der größte Betreiber mit mehr als 5000 Starlink-Satelliten im Erdorbit, etwa 42 000 sollen es insgesamt werden. Dem Unternehmen zufolge stellen abgestürzte Starlink-Satelliten keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar.

Ausgefallene Satelliten oder anderer Weltraumschrott in einer Höhe unter 600 Kilometern fallen nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa innerhalb weniger Jahre wieder auf die Erde zurück. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen sie meistens. Derzeit fliegen Millionen Trümmerteile als Weltraumschrott um die Erde. Außerdem kreisen nach Angaben der europäischen Weltraumbehörde ESA mehr als 12 500 Satelliten um den Planeten – viele davon sind nicht mehr funktionstüchtig.

Das kann auch für die Raumfahrt zur Gefahr werden. Die chinesische Raumstation „Tiangong“ („Himmelspalast“) wurde vor Monaten von Weltraumschrott getroffen und musste gewartet werden. Auch die Internationale Raumstation ISS muss immer wieder Trümmerteilen ausweichen.
JOHANNES WELTE

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