Gutes Jahr für Hopfenbauern

von Redaktion

Ernte beginnt – Braugerste-Anbau ist in Bayern aber zurückgegangen

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber besuchte gestern die Hopfenbauern in Wolnzach. © dpa

München – Die Hopfenbauern rechnen in diesem Jahr mit einer guten Ernte. Mit geschätzten 2915 Tonnen liege sie um 15 Prozent über der des vergangenen Jahres, teilte der Hopfenpflanzerverband Tettnang (Bodenseekreis) mit. Es sei von einer guten bis sehr guten Ernte auszugehen. In dieser Woche beginne ein Großteil der Betriebe mit der Ernte. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte gestern die Hopfenbauern in Wolnzach im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm besucht. Die Bestände seien gesund und vital, berichteten die Hopfenbauern. Das Jahr sei von überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen geprägt gewesen. Überdurchschnittliche Regenmengen seien eine Herausforderung beim Pflanzenschutz und bei den Arbeitsgängen gewesen.

Allein in der Bodenseeregion werden rund 30 verschiedene Hopfensorten von 121 Betrieben angebaut. Die bewirtschaftete Fläche beträgt 1528,28 Hektar. Beinahe 75 Prozent der eingebrachten Menge geht in den Export. Im weltweit größten Hopfen-Anbaugebiet, der Hallertau zwischen München, Ingolstadt und Landshut, rechnen die Bauern mit einer Ernte von 42 350 Tonnen. In den USA wurde die Anbaufläche in den vergangenen zwei Jahren um ein Viertel reduziert. Auch wenn die deutschen Hopfenpflanzer höhere Einnahmen erwarten, hat der Preis keine größeren Einflüsse auf den Endverbrauchspreis beim Bier. Der Hopfen sei „ein kleiner Kostenfaktor“, teilte der Verband mit.

Der Anbau von Braugerste ist in Bayern hingegen weiter zurückgegangen. „Wir haben wieder deutlich Anbaufläche verloren“, sagte Getreide-Experte Anton Huber vom Bayerischen Bauernverband. Laut der Landesanstalt für Landwirtschaft wurde in diesem Jahr auf rund 76 500 Hektar Sommergerste angebaut, die, wenn sie entsprechende Qualitätskriterien erfüllt, als Braugerste vermarktet werden kann. Im Vorjahr waren es noch fast 87 000 Hektar.

In den 1980er-Jahren ernteten Bayerns Bauern noch auf mehr als 300 000 Hektar im Frühjahr ausgesäte Gerste. „Sommergerste hat stark an Bedeutung verloren“, fasste die LfL in ihrem Pflanzenbauspiegel zusammen. Bayern liegt mit dem Rückgang nicht im Bundestrend – denn in den anderen Bundesländern nahm die Anbaufläche sogar zu. Im Vorjahr habe vor allem der Regen für große Probleme gesorgt, es sei zu Ernteausfällen gekommen. In diesem Jahr konnte die Ernte leichter eingefahren werden. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte König mit Blick auf andere Getreidearten. Bei Raps und Weizen habe es größere Einbußen gegeben.
DPA

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