Feuerwehrler werden zu Feuerteufeln

von Redaktion

Drei junge Männer legten Brände, um sich in Szene zu setzen – Urteil erwartet

Bayreuth – Weil sie Molotowcocktails bauten und Häuser in Brand steckten, müssen sich die Brüder Fabian und Tobias H. (22) vor dem Landgericht Bayreuth verantworten. Beide sind Feuerwehrmänner, sie wollten die Brände selbst löschen. Ebenfalls vor Gericht steht der 19-jährige Fotograf Jeffrey B., der sich an den Einsatzorten als Blaulicht-Reporter ausgab.

Fast eine viertel Million Euro Sachschaden haben die Brandstifter im Winter in ihrem Heimatort Mainleus im Kreis Kulmbach angerichtet. Beinahe hätten sie sogar eine Tankstelle in die Luft gesprengt. Anfang März wurden Fabian H. und Jeffrey B. festgenommen. Im Prozess nahm der „Blaulicht-Fotograf“ die Schuld als Anstifter auf sich: „Ich hatte was zu fotografieren, die hatten was zu löschen.“

Im Januar hatten sie einen Molotowcocktail aus Gerätebenzin in ein leerstehendendes Haus geworfen. Dann warteten die drei, bis der Piepser ging und rückten aus, um sich beim Löschen in Szene zu setzen. Sieben Tage später scheiterten H. und B. mit einem Molotowcocktail-Anschlag auf einen Baumarkt und auf eine daneben liegende Tankstelle. Dafür löste das Duo am 9. Februar den nächsten Feuerwehr-Großeinsatz aus.

Auf die Spur waren ihnen die Ermittler ausgerechnet durch ein Tiktok-Video von Tobias H. gekommen. „Es war halt scheiße von meinem Bruder, dass er dabei war“, sagt er in dem Film mit Bezug auf den ersten Brand. Und auch dass Jeffrey B. die von ihm gelieferte Flasche geworfen habe. Die Brüder wurden bereits aus der Feuerwehr geworfen, Jeffrey B. kam trotz aller Bemühungen nie über die Jugendfeuerwehr hinaus – woraufhin er sich immer wieder vor die Feuerwachen in Nürnberg oder München auf die Lauer gelegt und auf Einsätze zum Fotografieren gewartet hatte.

Ein Urteil gegen die drei jungen Männer soll Mitte September fallen.

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