Mittenwald – Am Ferchensee im Kreis Garmisch-Partenkirchen herrscht Stunk zwischen Badegästen und Ziegenhaltern. Letztere hatten ihre Tiere vor dem großen Goaß-Abtrieb am Samstag am Ferchensee weiden lassen – auf der Liegewiese. Bei traumhaften Badewetter am Sonntag haben die Hinterlassenschaften der Goaßn dann den Spaß getrübt, die kleinen Ballen klebten zwischen den Zehen und an den Badetüchern. „Wir, aber auch Gäste und Tagestouristen, waren entsetzt über das Vorgefundene“, moniert Wolfgang Schwind, Mittenwalder Statiker, Senator und Stammgast am See. Mit seiner Kritik will Schwind die Leistung für die Landschaftspflege weder schmälern, gar auf die Goaßerer schimpfen. „Aber im Umgang der Menschen untereinander müssen da einige noch viel dazulernen.“
Auf Nachfrage erklärt Christian Neuner, langjähriger Vorsitzender des Goaßvereins und Ausschussmitglied: „Das ist heuer sehr unglücklich gegangen.“ Der Abtrieb sei auf einen früheren Termin gefallen als sonst. „Normal herbstelt es schon um die Zeit, da baden nicht mehr viele.“ Dass um den Ferchensee geweidet wird, sei seit 35 Jahren Tradition. Dass es schon mal Beschwerden gab, daran kann sich Vereinsvorsitzender Anton Kriner nicht erinnern. „Wir können nicht verhindern, dass die Goaß mal ein Gagale verliert“, sagt er und will nächstes Jahr eine gemeinsamen Lösung finden.
JOHO