Schuljahr startet: Lehrer fürchten neue Baustellen

von Redaktion

München – Rund 134 000 Kinder starten in einer Woche in Bayern in das neue Schuljahr – und das bringt Neuerungen mit sich. Mehr Deutsch und Mathe an Grundschulen, mehr politische Bildung und ein Abitur nach neun Jahren etwa. Gleichzeitig bleibt der Lehrermangel eine Herausforderung. Bei all den Baustellen dürfe die Qualität der Bildung nicht auf der Strecke bleiben, fordert der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV).

„Keiner leugnet den Lehrermangel mehr“, sagt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Es fehlten definitiv überall Lehrkräfte. Eine Bedarfsprognose des Kultusministeriums hatte schon vor den Ferien ergeben, dass es künftig vielfach zu Engpässen kommen werde, vor allem an Mittel- und Realschulen sowie an Gymnasien.

An den Realschulen habe sich die Personalsituation nicht so schlimm entwickelt wie befürchtet, heißt es vom Realschullehrerverband. Auch die Gymnasien und Beruflichen Oberschulen stehen laut Philologenverband noch gut da. Doch schon im kommenden Schuljahr könnten sich die Gymnasien zur Schulart mit dem größten Lehrermangel entwickeln. Deshalb fordern die Verbände, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und Lehrkräften Anreize zu geben, Stunden aufzustocken. „Geplante Einschränkungen bei Teilzeitmöglichkeiten sind der völlig falsche Ansatz. Stattdessen sollten attraktive Karrierewege, flexible Arbeitszeitmodelle und klare Beförderungsperspektiven geschaffen werden.“

Wegen der Pisa-Ergebnisse sollen nun mehr Mathe und Deutsch auf dem Stundenplan stehen – auf Kosten anderer Fächer. Es sollte mehr Unterricht in der Grundschule geben, fordert BLLV-Expertin Antje Radetzky. Gerade bei Englisch hinge Bayern anderen Bundesländern hinterher.
DPA

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