Die Flammen auf dem Firmenparkplatz waren bis zur Autobahn zu sehen.
Im Vollbrand: Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen die brennenden Handwerkerbusse in Ottobrunn. © Thomas Gaulke (2)
Ottobrunn – Wieder stehen Fahrzeuge in Flammen, wieder trifft es eine Firma im Raum München: Zwölf Handwerkerbusse haben in der Nacht zu Mittwoch in Ottobrunn im Kreis München gebrannt. Teils zerstörte das Feuer die Fahrzeuge komplett. Die Freiwillige Feuerwehr konnte die Flammen löschen. Der Sachschaden ist dennoch enorm: Die Polizei schätzt ihn auf mehrere hunderttausend Euro.
Erste Ermittlungen deuten auf einen Brandanschlag hin. Einen technischen Defekt schließt die Polizei aus. Ob Brandbeschleuniger zum Einsatz kam, blieb zunächst unklar. Nun untersucht die Ermittlungsgruppe „Raute“ den Fall. Sie ermittelt in mehreren ähnlich gelagerten Brandanschlägen in München und Oberbayern, bei denen der Verdacht auf einen extremistischen Hintergrund besteht. Erst Anfang dieser Woche hatten Unbekannte sechs Betonmischer und ein Firmen-Silo eines Betonwerks in der Lerchenau in Brand gesteckt.
Nun der nächste Fall in Ottobrunn: Die zwölf Kleinbusse gehörten zu einer Dienstleistungsfirma, die in der Immobilienbranche tätig ist. Sie kümmert sich unter anderem um Gebäudemanagement. Die Fahrzeuge standen auf einem Parkplatz nahe dem Airbus-Gelände, auf dem unter anderem militärische Luft- und Raumfahrtsysteme entwickelt werden. Ob die Brandstiftung in irgendeiner Form mit Airbus zusammenhängt, dazu konnte die Polizei nichts sagen.
Die Ermittler untersuchen jedoch, ob ein Zusammenhang zu ähnlichen Fällen besteht – und davon gab es viele in der jüngsten Vergangenheit. Beliebtes Ziel: Baustellen für den Breitband-Ausbau und deren Technik. Vergangenes Jahr wurden jedoch auch eine Geothermie-Baustelle in Grünwald, Bagger unter einer Brücke in Unterföhring, E-Autos der Stadtwerke am Heizkraftwerk Süd und Bagger im Perlacher Forst in Brand gesteckt.
LIM