Der keltische Goldschatz von Manching. © dpa
Manching – Nach der Anklageerhebung gegen die mutmaßlichen Diebe des keltischen Goldschatzes aus dem Manchinger Kelten Römer Museum hofft Museumsleiter Tobias Esch auf Hinweise zum Verbleib der kulturell bedeutsamen Beute. Die 1999 bei Ausgrabungen in der Keltenstadt von Manching entdeckten Goldmünzen seien ein „Jahrhundertfund“ gewesen, sagt Esch.
„Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, auch wenn die sichergestellten Goldklumpen Schlimmes für den Zustand der restlichen Beute befürchten lassen“, sagt Esch mit Blick auf eingeschmolzene Münzen, die bei einem der vier nun angeklagten Männer gefunden worden waren. „Zumindest hoffen wir aber, dass sich aus dem Prozess Hinweise ergeben, was mit den noch fehlenden Münzen passiert ist und wo sie sich befinden.“
Diebe waren im November 2022 mit Brecheisen in das Museum eingedrungen und hatten rund 500 Münzen aus zwei Vitrinen an sich gerafft. Nun geht es für die mutmaßlichen Täter auf den Prozess zu: Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sie Anklage gegen vier Männer im Alter von 43 bis 51 Jahren erhoben hat. Einen offiziellen Termin für den Prozess gibt es allerdings noch nicht. Bisher schweigen die Männer. Der Wert der rund 500 gestohlenen Münzen wird auf gut 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung galt als größter keltischer Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und war das Prunkstück des Hauses. Der größte Teil des rund 2100 Jahre alten Schatzes ist bis heute verschwunden.
DPA