Die Bauernmarktmeile am Münchner Odeonsplatz ist der größte Bauernmarkt Deutschlands und ein wahres Paradies für Schlemmer. © BBV
Köstlichen Honig bietet Doro Stuhlmüller an. © privat
Ein Dinkel-Roggenbrot präsentiert Christian Waldinger aus dem Sortiment seiner Hofbäckerei. © Waldinger
20 Käsesorten reifen in den Kellern der Naturkäserei Tegernseer Land in Kreuth. © juni-Fotografen
Kräuter aus dem eigenen Garten verarbeitet Maria Anna Braunschmidt zu Tee, Gewürzen, Essig, Öl und Cremes.
Fränkische Würste macht Thomas Murr aus Rudelstetten von seinen Mastschweinen. Er hat sogar ein eigenes Schlachthaus. Am Sonntag gibt es bei ihm Grillwürste to go. © Oliver Bodmer
München – Naschen, genießen, schlemmen: Auf dem größten Bauernmarkt Deutschlands können es sich Feinschmecker am Sonntag auf dem Odeonsplatz und der Ludwigstraße im Herzen Münchens so richtig gut gehen lassen. Von 10 bis 17.30 Uhr findet die 13. Bauernmarktmeile statt. Über 100 direktvermarktende Betriebe, Hofladenbetreiber, Genossenschaften, Brauereien und Brennereien bieten ihre Köstlichkeiten an.
Man kann probieren und Wurstwaren, Käse, Honig, Brot, Kuchen, Marmeladen, Essige, Wein, feine Spirituosen und Bier kaufen. Angeboten werden auch Blumen- und Hopfenkränze und gedrechselte Holzwaren. Die Bauernmarktmeile ist ein Schaufenster der regionalen Lebensmittel. Nachfolgend liefern wir Ihnen einige Appetithäppchen:
Christian Waldinger, Bäcker aus Wolnzach
Er bringt Köstlichkeiten aus seiner Hofbäckerei (Stand 43) auf die Bauernmarktmeile. Verschiedene Kuchen – vom Käse-, Apfel-, Mohn- und Zwetschgenkuchen (das Stück für 3,30 Euro) –, Schmalznudeln, aber auch Semmeln, Brezn und Brot hat er im Angebot. Seine Spezialität ist das Biertreberbrot (3 Euro). Für Herbstdeko gibt es auch Hopfenkränze (18 Euro) zu kaufen.
Doro Stuhlmüller, Imkerin aus Achsheim
Doro Stuhlmüller hat die Ernte ihrer 180 Bienenvölker zu feinsten Honigspezialitäten verarbeitet. „Es gibt Honig mit Zitrone, Minze und Fenchel, aber auch mit Erdbeeren“, berichtet die 57-Jährige, die auf der Schmuttertaler Imkerei in Achsheim nahe Augsburg wohnt. Ein 125-Gramm-Glas kostet 3,50 Euro. Ihren Wald- und Blütenhonig gibt es im 500-Gramm-Glas für 8,50 Euro – die Besonderheit dabei ist, dass sich ihre Bienen im Wald an den Blüten von Unmengen an Himbeer- und Brombeersträuchern laben können. Die 57-jährige Mutter von vier Kindern hat 2015 ihren Job bei einer Bank aufgegeben und sich ganz der Imkerei verschrieben (Stand 40).
Maria Braunschmidt, Gärtnerin/Vierkirchen
Sie zupft alle Kräuter für ihre Tees, Essige und Gewürze mit der Hand in ihrem 300 Quadratmeter großen Kräutergarten in Vierkirchen (Kreis Dachau). Unter dem Namen „BlattWerk – Kräuter mit Herz“ bietet sie ihre Produkte an – etwa einen griechischen Bergtee, Tee mit Verbene und Waldmeister. Renner in diesem Jahr ist der Hugo-Tee mit Verbene und Holunder. „Der schmeckt auch toll als Eistee“, sagt sie. Ein kleiner Beutel (15 g) kostet 3,90 Euro. Bei BlattWerk gibt es auch Brotzeitsalz mit Kapuzinerkresse, Olivenöl mit Zitronenthymian und Blütenzucker zum Dekorieren. Die Ringelblumen in ihrem Kräutergarten verarbeitet Braunschmidt zu einer Pflegecreme gegen rissige Haut (7,40 Euro/40 ml Glas). Für den Winter gibt es Brustbalsam mit Thymian. (Stand 94)
Thomas Murr, Metzger/Nördlingen
Er bringt Wurstwaren von seinem „Sonnenhof“ in Rudelstetten bei Nördlingen (Kreis Donau-Ries) auf die Bauernmarktmeile. Er hält Mastschweine, die er in seinem eigenen Schlachthaus am Hof schlachtet und zu Wurst verarbeitet. Am Sonntag bietet er fränkische Würste an, Presssack und Blutwürste, Lyoner, Wurstsalat und Kaminwurzn von eigenem Wild. Für die Bauernmarktmeile stellt er ein spezielles Paket zusammen, auch mit Hausmacherwurst in Dosen. „Keiner muss die Katze im Sack kaufen, bei mir können die Leute probieren“, sagt der 53-Jährige, der auch Vorsitzender der Münchner Bauernmärkte ist. Schweinefilet bietet er für 22 Euro pro Kilo an. Er freut sich auf die familiäre Atmosphäre auf der Bauernmarktmeile und darauf, die Verbraucher über die Vorteile regionaler Lebensmittel zu informieren. (Stand 72)
Thomas Wendl, Naturkäserei/Kreuth
Er bietet am Stand der Genossenschaft der Naturkäserei Tegernseer Land Bergkäse, Schnitt- und Weichkäse aus Heumilch an. „Eine Rarität ist unser Hartkäse Tegernseer Bergkristall. Der ist zwei Jahre gereift und hat Salzkristalle gebildet“, schwärmt der Geschäftsführer. 100 Gramm davon kosten 3,98 Euro. Wer sich durchs Sortiment probieren möchte, bekommt fünf Käsesorten zu 3,21 Euro pro 100 Gramm. Wendl wird den Besuchern erklären, wie die Bauern im Tegernseer Tal nach dem Absturz des Milchpreises 2007 die Milchvermarktung selbst in die Hand genommen haben. Heute wird ihr Käse in der Spitzengastronomie angeboten. (Stand 59)
CLAUDIA MÖLLERS