Ein pitschnasser Viehscheid: Die Bauern von Hinterstein im Allgäu haben ihre Rinder am Dienstag durch den strömenden Regen von hoch droben auf der Alm hinab ins Tal getrieben. © ANNA SZILAGYI/ epa
München – Zum Wochenende rechnen Meteorologen mit teils heftigem Regen im Süden und Osten Bayerns. Vor allem im Chiemgau, dem Berchtesgadener Land und im Bayerischen Wald könnte es Dauerregen geben. Wie heftig dieser ausfällt, lässt sich noch nicht sicher prognostizieren. Der Schwerpunkt dürfte aber auf österreichischer und tschechischer Seite der Grenze liegen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Und auch der Hochwassernachrichtendienst teilt mit: „Der Niederschlagsschwerpunkt liegt nach aktuellen Prognosen in allen Modellen östlich von Bayern, wie weit der Niederschlag auf den Südosten Bayerns übergreift ist noch unsicher.“
Hintergrund ist eine Kaltfront, die von Norden über Bayern zieht und heute die Alpen erreichen soll. Bis zum Abend ist dem DWD zufolge zwischen dem Mangfallgebirge und Berchtesgadener Land Dauerregen möglich, lokal in der Spitze mit 40 Litern je Quadratmeter. Die 72-Stunden-Prognose für den Zeitraum von morgen Mittag bis Montagmittag zeigte bis dato für die Region Chiemgau und Berchtesgadener Land gesammelt 100 Liter je Quadratmeter oder mehr.
Kaltfront erreicht heute die Alpen
„In der Spitze könnten es auch 130 bis 160 Liter sein“, sagte der DWD-Sprecher. Allerdings liege die Wahrscheinlichkeit dafür aktuell bei zwei Wettermodellen bei 60 Prozent oder knapp darunter. Die Wahrscheinlichkeit, dass im restlichen Alpenvorland 100 Liter innerhalb dieser drei Tage erreicht werden, liege aktuell bei zehn Prozent. 60 Liter dürften aber überschritten werden. Die Wettermodelle veränderten sich aber noch laufend. Aber: „Es sieht so aus, als würde der ganz böse Kelch an uns vorübergehen“, so der Sprecher.
Allerdings könnte starker Regen, auch wenn er in Österreich falle, durchaus Auswirkungen auf Bayern haben. Etwa am Inn und an der Donau. Während des Juni-Hochwassers waren die Regionen rund um diese Flüsse bereits Hotspots. „Derzeit ist frühestens ab dem Wochenende mit Hochwasser zu rechnen“, teilt der Hochwassernachrichtendienst mit. „In den aktuellen Vorhersagen ist die Hochwassergefahr bis Sonntag früh noch gering, daher werden bisher keine Warnungen ausgesprochen.“
Auch die Schneefallgrenze soll sinken. Auf 1500 Meter, prognostiziert der DWD. Im Berchtesgadener Land und im Chiemgau beispielsweise könnten in diesen Höhenlagen 20 Zentimeter Schnee zusammenkommen.
Schneefallgrenze sinkt auf 1000 Meter
Am Freitag und in der Nacht zum Samstag dürfte die Schneefallgrenze teils auf bis etwa 1000 Meter sinken. In Staulagen im Berchtesgadener Land könnte auf 2000 Höhenmetern deutlich mehr als ein Meter Schnee fallen, in Lagen zwischen 1000 und 1200 Höhenmetern könnten es 80 bis 120 Zentimeter sein. Für den Bayerischen Wald rechnete der DWD-Fachmann vorerst eher mit Schneeregen als mit Schnee.
UTE WESSELS